Gerade erst hat die Bank Julius Bär die Flucht nach vorn angetreten: Es gebe keine Hinweise, dass auf der gestohlenen Daten-CD auch Kunden von Julius Bär enthalten seien.
Doch jetzt wird Julius Bär offenbar von der Vergangenheit eingeholt. Es geht um den bekannten deutschen Multimillionär Robert Schuler-Voith. Seine Familie ist im Besitz von Leifheit, dem auch in der Schweiz bekannten Hersteller von Haushaltswaren.
Das Vermögen der Schuler-Voiths betrug zu den besten Zeiten 900 Millionen Euro. Mittlerweile ist es um mehr als die Hälfte geschrumpft. Auf den Cayman Islands soll Robert Schuler-Voith mehrere Millionen Euro versteckt haben.
Daten aus dem Jahr 2002
Wie die «Financial Times Deutschland» berichtet, fand an seinem Wohnsitz in München im Dezember eine Hausdurchsuchung statt. Der Verdacht: Schuler-Voith habe mit Hilfe von Julius Bär und Stiftungen auf den Cayman Islands sein Vermögen vor dem Staat versteckt.
Laut dem Wirtschaftsblatt kamen die Steuerfahnder über Rudolf Elmer an die Daten, dem mittlerweile weltbekannten Ex-Mitarbeiter von Julius Bär. Elmer wurde im Jahr 2002 entlassen. Er war für Julius Bär auf den Cayman Islands tätig. Vor seinem Rauswurf kopierte er noch Daten.
In den Daten stiessen die deutschen Steuerfahnder auf den Eintrag «Dr. Robert Schuler» als Gründer eines Trusts mit dem Namen «Moonstone». Hinter diesem Eintrag vermuten sie den Multimillionär Robert Schuler-Voith. Eine offzielle Bestätigung fehlt aber noch.
Elmer bietet weitere Informationen an
Elmer beschäftigt Julius Bär schon lange. Er hausiert mit seinen Informationen bei Steuerbehörden auf der ganzen Welt. Einen Teil seiner Dokumente veröffentlichte er 2008 sogar im Internet.
Weil die Bank Elmer vorwirft, er habe die Dokumente gestohlen, war der Ex-Mitarbeiter der Bank lange Zeit ein gejagter Mann.
Elmer arbeitet angeblich seit einiger Zeit mit der Steuerfahndung in Düsseldorf zusammen. Vor zwei Wochen kündigte er an, er werde nach Deutschland reisen und weitere Daten den Behörden zur Verfügung stellen. (pft)