Es sind heftige Vorwürfe, mit denen sich das Polizei Departement vom US-Bundesstaat Maryland konfrontiert sieht. Einer ihrer Polizisten, Ryan Macklin (29), soll vergangene Woche eine illegale Einwanderin vergewaltigt haben.
Macklin, der seit über sechs Jahren in Maryland als Polizist arbeitet, soll sein Opfer bei einer morgendlichen Verkehrskontrolle im Ort Langley Park nördlich von Washington angehalten und in ein Gespräch verwickelt haben. Unaufgefordert habe er sich anschliessend zu ihr ins Auto gesetzt und die Frau zum Sex gezwungen, berichtet «Fox News». Weil es noch dunkel war und die Polizeikontrolle auf einem Parkplatz stattfand, konnte niemand der Frau zur Hilfe eilen.
Frau wurde unter Druck gesetzt
In US-Medien wird der Polizist verdächtigt, sein Opfer gezielt ausgewählt und unter Druck gesetzt zu haben. Denn in dieser Gegend von Maryland sollen besonders viele Einwanderer leben – mit unterschiedlichen Papieren. Nach ersten Erkenntnissen soll Macklin die Frau unter Druck gesetzt haben, sie als illegale Einwanderin zu melden, wenn sie nicht mit ihm verkehre.
Der lokale Polizeichef Hank Stawinski reagierte entsetzt über die Medienberichte und sprach von «extrem besorgniserregenden Vorwürfen» gegen den Mann. «Polizeibeamte schwören in ihrem Diensteid, andere zu schützen - und nicht, ihre Autorität auszunutzen, um andere zu Opfern zu machen.»
Vergewaltigungen im grossen Stil?
Eine lokale Menschenrechtsorganisation äusserte gar den Verdacht, dass dies nicht der erste Fall sei. Erpressungen durch Polizisten könnten in der Gegend «gängige Praxis» sein – ein Tauschgeschäft: Sex gegen Meldepflicht. Die Organisation hat öffentlich allfällige weitere Opfer gebeten, sich bei ihnen zu melden.
Macklin, dessen Frau mit dem ersten Kind des Paares schwanger ist, muss sich nun vor dem Richter wegen Vergewaltigung und Körperverletzung verantworten. (nim)