In der West-Türkei hat es am Freitag ein starkes Erdbeben gegeben. Das Epizentrum des Bebens mit der Stärke 7 habe in der Ägäis vor Seferihisar in der türkischen Provinz Izmir gelegen, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Bislang melden die türkischen Medien, dass 25 Menschen ums Leben kamen. Die Zahl wird jedoch laufend nach oben korrigiert. Über 800 Menschen seien verletzt worden, berichtete der Nachrichtensender TRT am Freitag.
Auf der griechischen Insel Samos wurden zudem zwei Schüler im Alter von 15 und 17 Jahren von einer einstürzenden Mauer erschlagen, wie der Fernsehsender Ert berichtete. Mehrere Gebäude auf Samos wurden zerstört, mindestens vier Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. «Es herrschte Chaos», sagte der Vize-Bürgermeister der Insel, Giorgos Dionysiou. «So etwas haben wir noch nie erlebt.»
Einsatzkräfte erhielten Lebenszeichen
Rettungskräfte und Helfer suchen weiterhin in den Trümmern eingestürzter Häuser nach Überlebenden. Rund 22 Stunden nach dem schweren Erdbeben versuchen die Helfer in Izmir, eine Frau mit ihren vier Kindern aus den Trümmern zu bergen. Die Helfer räumen Geröll und Schutt von einem eingestürzten Gebäude, um zu der Familie durchzudringen, wie der Staatssender TRT berichtet. Ein Betonblock konnte mit einem Kran entfernt werden.
Zuvor hatten die Einsatzkräfte ein Lebenszeichen erhalten. «Wenn du meine Stimme hörst, klopfe drei Mal», rief ein Helfer. Daraufhin gab die Frau ein Lautzeichen. Ihr Ehemann hatte nach Angaben von TRT aufgezeichnet, an welcher Stelle der Wohnung er seine Ehefrau vermutete.
«Es hat uns alle heftig durchgeschüttelt»
Das Beben, das auch in Istanbul und Athen zu spüren war, löste nach Angaben der Behörden einen «Mini-Tsunami» aus, der Überschwemmungen nach sich zog. «Es fühlte sich an wie zehn Minuten, als würde es nie enden», sagte Gökhan Kan über die Dauer des Erdbebens in Izmir. «Ich hatte in diesem Moment nicht um mich selbst Angst, sondern um meine Familie, meine Frau und meinen vierjährigen Sohn.»
«Ich bin gerade mit dem Auto gefahren, als es los ging. Habe zuerst gedacht, dass ein Reifen geplatzt sei», sagt Samuel R.* (27) aus dem Kanton Zürich zu BLICK. Der 27-Jährige ist gerade in den Ferien in Izmir, als das Erdbeben ihn überrascht. «Es hat uns alle heftig durchgeschüttelt.» Verletzt wurde er nicht.
Laut dem Bürgermeister von Izmir, Tunc Soyer, stürzten 20 Gebäude ein. Über der Stadt stieg eine zeitlang dichter weisser Rauch auf. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Izmir, Yavuz Kösger, konnten bereits insgesamt 70 Verschüttete lebend gerettet werden.
Wie auf Samos trat auch in der dem Bebenzentrum am nächsten gelegenen türkischen Stadt Seferihisar das Meer über die Ufer und überflutete mehrere Strassen.
Von der Leyen: «Wir stehen bereit»
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekundete via Twitter ihre Anteilnahme. «Wir stehen bereit, um in jeder denkbaren Weise zu helfen», erklärte sie. Frankreich sicherte beiden Ländern volle Solidarität zu.
Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis rief den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an, um seine Trauer über die Opfer des Bebens zum Ausdruck zu bringen, wie er im Online-Dienst Twitter schrieb. «Ungeachtet unserer Differenzen müssen wir in diesen Zeiten zusammenstehen», fügte er mit Blick auf die jüngsten Spannungen zwischen Athen und Ankara hinzu. (fr/man/nim/SDA)
* Name geändert
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