St. Galler Gutachten bestätigt Freitod
Tod von Rachat Alijew war Selbstmord

Das Institut für Rechtsmedizin in St.Gallen bestätigte den Tod des ehemaligen Kasachischen Botschafters als Selbstmord. Er wurde vor zwei Jahren tot in seiner Einzelzelle gefunden.
Publiziert: 14.02.2017 um 14:57 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:18 Uhr
Der Tod von Rachat Alijew wurde als Suizid bestätigt.
Foto: AFP Photo

Der Tod des ehemaligen Botschafters Kasachstans in einem Wiener Gefängnis war nach einem neuen Gutachten doch ein Selbstmord. Aus dem Ergänzungsgutachten des Instituts für Rechtsmedizin St. Gallen hätten sich «weiterhin keine Anhaltspunkte für eine Fremdbeteiligung» am Tod von Rachat Alijew ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Ein von den Anwälten des Opfers in Auftrag gegebenes Privatgutachten eines deutschen Experten hatte zuvor grosse Zweifel an der Selbstmord-Version aufkommen lassen. Für eine Tötung durch Erdrosseln hätten sich aber keinerlei Hinweise gefunden, so die Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Österreich lehnte eine Auslieferung ab

Alijew, in Ungnade gefallener Ex-Schwiegersohn von Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew, sass in Haft, weil er in die Ermordung zweier Banker in Kasachstan verwickelt gewesen sein soll. Eine Auslieferung hatte Österreich wegen der Menschenrechtslage abgelehnt.

Er war am 24. Februar 2015 tot in seiner Einzelzelle aufgefunden worden. Die Justiz ging immer von Selbstmord aus.

Der von Alijews Witwe beauftragte deutsche Rechtsmediziner Bernd Brinkmann war jedoch zum Schluss gekommen, dass Alijew «von fremder Hand» gestorben sei. Charakteristische Blutergüsse im oberen Brustkorb machten seinen Tod zu einem «Lehrbuchfall» für das sogenannte «Burking», das ersticken durch Niederdrücken des Brustkorbs bei gleichzeitigem Zuhalten von Mund und Nase. (SDA) 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?