Spricht von «Schande»
Trump droht mit US-Boykott des G20-Gipfels in Südafrika

US-Präsident Trump droht mit Boykott des G20-Gipfels in Johannesburg. Er wirft Südafrika Menschenrechtsverletzungen gegen weisse Bauern vor. Der Gipfel ist für den 22. und 23. November geplant. Auch Russland und China werden erwartet.
Publiziert: 01:08 Uhr
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US-Präsident Donald Trump spricht im Kabinettssaal des Weißen Hauses.
Foto: Evan Vucci

Darum gehts

  • Trump droht Südafrika mit US-Boykott des G20-Gipfels in Johannesburg
  • Vorwürfe zu Menschenrechtsverletzungen gegen weisse Bauern ohne Belege vorgebracht
  • G20-Gipfel am 22. und 23. November mit 19 Staaten geplant
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

US-Präsident Donald Trump (79) droht Südafrika mit einem US-Boykott des G20-Gipfels in Johannesburg in diesem Monat.

Der Republikaner warf dem Land in einem Post auf der Plattform Truth Social vor, weisse Bauern würden getötet und ihr Land werde illegal beschlagnahmt. Trump legte keine Belege vor und schrieb weiter: «Solange diese Menschenrechtsverletzungen andauern, wird kein Vertreter der US-Regierung teilnehmen.» Trump bezeichnete es als «Schande», dass der G20-Gipfel in Südafrika stattfindet.

Der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) gehören 19 Staaten, die Europäische und die Afrikanische Union an. Zu den Ländern zählen die grossen westlichen Demokratien wie die USA, Deutschland und Grossbritannien, aber auch autoritär geführte Staaten wie Russland, China und Saudi-Arabien. Der Gipfel ist am 22. und 23. November geplant.

Auch US-Vizepräsident abwesend?

Bereits Anfang September hatte Trump seine Teilnahme abgesagt. Stattdessen wollte er Vize-Präsident J. D. Vance (41) schicken. Doch mit der neuen Drohung Trumps ist nun unklar, ob es dazu überhaupt noch kommen wird.

Es gibt schon lange politische Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Südafrika. Im Mai hatte Trump Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa (72) bei dessen Besuch im Weissen Haus öffentlich vorgeführt. Der US-Präsident überzog seinen Gast bereits mit unbelegten Vorwürfen, dass Südafrika einen «Genozid» an weissen Bauern begehe. Südafrika wies den Vorwurf zurück. Fachleute widersprechen Trumps Darstellung eines angeblichen Völkermords in Südafrika.

Der US-Präsident beklagt immer wieder eine Diskriminierung weisser Minderheiten in Südafrika, insbesondere der sogenannten Afrikaaner, die Nachfahren niederländischer Siedler sind. Sie führten in Südafrika bis Anfang der 1990er Jahre das rassistische Apartheid-Regime an, das die schwarze Bevölkerungsmehrheit systematisch diskriminierte.

Miami-Gipfel

Trump beendete seinen Post auf Truth Social damit, dass er sich auf seine Rolle als Gastgeber des nächsten G20-Gipfels im US-amerikanischen Miami in Florida freue. Nach seinen früheren Angaben soll eines seiner Golfresorts Ausrichtungsort des Gipfels sein.

Der US-Präsident hatte damals versichert, dass man damit kein Geld verdiene. Die Luxusanlage Doral bei Miami liege ganz in der Nähe eines Flughafens und sei «die beste Location» für den Gipfel im Dezember 2026. Die «Washington Post» hatte damals berichtet, dass Trump bereits in seiner ersten Amtszeit geplant haben soll, einen G7-Gipfel dort auszurichten.

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