Anfangs Februar landet auf dem Flughafen von Hannover ein privater Lear-Jet, darin ein schwer verletzter Mann. Er kommt aus Montenegro und soll angeschossen worden sein.
Bald wird klar, dass es sich um den 35-jährigen Igor K. handelt. Ein mutmassliches Mafia-Mitglied. Der schwerverletzte K. wird ins Unispital von Hannover gebracht. Dort wird er seit zwei Wochen behandelt. Mit Polizisten in Vollmontur wird das Spital rund um die Uhr bewacht.
Igor. K muss Deutschland sofort verlassen
Jetzt entschied das niedersächsische Innenministerium, dass Igor K. Deutschland sofort verlassen muss, wie die Bild berichtet. Der Druck von einigen Politikern war zu gross. Sie störten sich an dem Grosseinsatz der Polizei und den daraus entstanden Kosten.
Das Innenministerium begründet ihren Entscheid so: «Die Ausweisungsverfügung wurde notwendig, da vom Aufenthalt des Patienten eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht.» Falls Igor. K nicht freiwillig gehen würde, dann werde er abgeschoben.
27 Schüsse aus Sturmgewehren bei einem Clan-Krieg
In Montenegro liefern sich zwei Mafia-Clans seit mehreren Jahren einen blutigen Kampf, um die Oberhand des Drogengeschäfts. Igor K. wurde Ende Januar in Podgoricader (Montenegro) bei einem weiteren Kampf angeschossen. 27 Schüsse aus Sturmgewehren sollen die Täter abgegeben haben. Igor K. hat sieben Kugeln davon abbekommen. Er wurde schwer verletzt und musste vor Ort notoperiert werden.
Den Entscheid kann Igor K. noch vor Gericht anfechten. Ob seine Anwälte versuchen seine Ausweisung zu verhindern, ist noch nicht bekannt. Die Polizei hat ihrerseits einen Antrag auf Schutzgewahrsam gestellt. (sib)