Aargauer löst tasmanischen Todesfall
Rätsel-Skelett ist Solothurner Auswanderer

Auf der australischen Insel Tasmanien haben zwei Wanderer Menschenknochen und einen Rucksack gefunden. Nun scheint klar: Der Tote muss ein Schweizer sein, der vor sechs Jahren ums Leben gekommen ist.
Publiziert: 16.07.2017 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:03 Uhr
Mit diesem Bild suchte die tasmanische Polizei nach Hinweisen über den Toten. Es zeigt Michael Nydegger, einen guten Freund des Auswanderers.
Foto: Tasmanische Polizei

Vergangene Woche informierte die tasmanische Polizei über einen grausigen Fund, den zwei Buschwanderer südwestlich von Hobart gemacht hatten. Sie entdeckten im abgelegenen Buschland Reste eines Skeletts und einen Rucksack.

Darin befanden sich unter anderem eine Speicherkarte einer Fotokamera, Schweizer Franken, Hongkong-Dollars sowie Quittungen für einen Geldwechsel in Zürich vom 21. Dezember 2010.

Die Ausrüstung lässt die Polizei darauf schliessen, dass die Person als Buschwanderer unterwegs gewesen war.

Foto hilft weiter

Weil die Polizei die Identität des Toten nicht kannte, veröffentlichte sie ein Bild von der Foto-Speicherkarte. Die Foto zeigt einen Mann, der vor Klippen am Meer steht. 

Nun scheint sich der mysteriöse Fall zu klären. Gestern meldete sich bei der tasmanischen Polizei jener Mann, der auf dem Bild zu sehen ist. Wie australische Medien schreiben, handelt es sich beim abgebildeten Mann um den Schweizer Michael Nydegger.

Toter soll aus Gretzenbach stammen

Nydegger gab gegenüber der Polizei an, dass der tote Mann sein Freund war. Beim Toten soll es sich um einen ehemaligen Steinmetz aus Gretzenbach SO handeln. Nydegger: «Er war einer der besten Freunde, die ich je hatte. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht.» Solange die Angehörigen nicht informiert sind, wird sein Name nicht bekannt gegeben.

Um der Polizei seine Aussage zu beweisen, legte ihr Nydegger Fotos aus der gleichen Serie vor, die er selber gemacht hatte. Nydegger bestätigte zudem, dass sein Freund die Schweiz im Dezember 2010 verlassen hatte und nicht als vermisst gemeldet wurde.

Nydegger vermutet, dass sein Freund entweder vom Weg abgekommen war oder eine Verletzung erlitten hatte. Nydegger wird auf «abc.net.au» zitiert: «Wir waren alle überrascht, als er die Schweiz verliess. Aber es gibt Leute, die ein neues Leben beginnen und nichts mehr von der Vergangenheit wissen wollen. Vermutlich hat er diesen Weg gewählt.»

Die tasmanische Polizei hat mit den Schweizer Behörden Kontakt aufgenommen, um den Fall zu klären. (gf)

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