Roman Saponkow berichtet von grossen Verbesserungen bei Ausrüstung, Kampfmoral und im Vorgehen der Artillerie. Er erkennt eine «positive Dynamik» in der russischen Armee.
Im November waren in den sozialen Medien Videos aufgetaucht, die besoffene und aggressive russische Rekruten zeigten. Alkoholismus und Anarchie gebe es zwar immer noch, aber mit dem «Chaos», wie Saponkow es nennt, soll nun Schluss sein.
«Unter den Mobilisierten wird Ordnung geschaffen», schreibt er. Für die neuen Rekruten seien strenge Regeln eingeführt worden.
Neue Waffen für Russen-Armee
Auch auf die Ausrüstung geht Saponkow ein, der nach eigenen Angaben als «Freiwilliger» in der russischen Armee dient. Früher habe es «keine Erste-Hilfe-Kästen, keine Helikopter, keine Uniformen» gegeben. Nun nähere man sich allmählich den Bedürfnissen der Soldaten nach erhöhter Professionalität und besserem Komfort.
Das Verteidigungsministerium habe neues Kampfgerät – beispielsweise Drohnenabwehrkanonen – geliefert. Die Streitkräfte würden von den Waffen schwärmen.
Russische Artillerie verbessert sich laut Saponkow
Im Kampfgeschehen hat der Russen-Kämpfer ebenfalls Veränderungen ausgemacht. Die russische Artillerie sei nun in der Lage, schneller zu schiessen und würde Ziele schneller lokalisieren.
So seien die Ukrainer gezwungen, sich mit ihren Geschützen schneller zurückzuziehen, um von der russischen Artillerie nicht getroffen zu werden.
Die russischen Truppen würden langsam zu «einem Organismus» werden und Mechanismen ineinandergreifen. Ebenfalls neu seien die kürzeren Entscheidungswege.
«Effektivität» im Fokus der russischen Armee-Führung
«Die Entscheidung, das Feuer zu eröffnen, wird auf der Ebene des Batteriekommandanten getroffen, der direkten Kontakt zur Infanterie-Aufklärung hat», heisst es in der Analyse, die auf Telegram rund zwei Millionen Menschen erreichte.
Es gehe nun weniger ums nackte Überleben und mehr um die «Effektivität der Armee».
Am Ende seines Erfahrungsberichts klingt Roman Saponkow allerdings nicht mehr ganz so euphorisch. «Es ist klar, dass die beschriebene Situation stark von den Kommandanten vor Ort abhängt und von Ort zu Ort sehr unterschiedlich ist», schliesst der Kombattant seinen Beitrag ab. (nad)