In Bruchsal (D) wurde vorletzte Woche die Leiche von Josefa L. entdeckt. Die Seniorin starb im Alter von 89 Jahren. Vor fünf Jahren! Während dieser ganzen Zeit lag die Frau tot in ihrem Bett und verweste. Im Obergeschoss des Hauses im Stadtteil Untergrombach, in dem sie mit ihrem Sohn Klaus L. (65) lebte. Er verheimlichte den Beamten den Tod seiner Mutter.
Wie die «Bild» berichtet, wurde die Frau bereits seit acht Jahren nicht mehr gesehen. Zuletzt war sie auf einen Rollator angewiesen. Davor arbeitete sie als Babysitterin und Putzfrau in einer Metzgerei.
Sohn behauptete, Josefa L. könne nicht mehr aufstehen
Als ihre Abwesenheit in der Gemeinde bemerkt wurde, sagte ihr Sohn, seine Mutter sei bettlägerig, und er würde sich um sie kümmern.
Die Nachbarn wurden allerdings misstrauisch und alarmierten die Polizei per E-Mail. «Er verliess nur frühmorgens mit seinem Fahrrad kurz das Haus. Windeln, Pflegeprodukte oder Essen für zwei hat er nie transportiert», sagt ein Nachbar der «Bild». Auch wenn jemand die Rentnerin besuchen wollte, wimmelte Klaus L. sie ab. «Ich habe mal eine Linzer Torte für sie gebacken, doch ihr Sohn sagte, sie wolle keinen sehen», sagt eine Freundin der Zeitung.
Klaus L. lebte von ihrer Rente
Mit einem Gerichtsbeschluss konnte die Polizei nun das Haus betreten. Klaus L. sagte, sie sei im August 2015 eines natürlichen Todes gestorben. Die Obduktion bestätigt die Angaben.
Im Raum steht nun der Verdacht, dass er ihre Rente einheimsen wollte, da er selber kein Einkommen hat. Die Polizei ermittelt wegen Betrugs.
Der 65-Jährige muss nicht in die Untersuchungshaft und lebt in der Zwischenzeit weiterhin im Haus. (man)