Sohn in den Wahnsinn getrieben
Zwei Frauen in Mexiko wegen Hexerei verurteilt

Sie sollen einen Mann mittels ihrer Hexerei in den Wahnsinn getrieben haben. Dafür wurden nun zwei Frauen in Mexiko verurteilt.
Publiziert: 21.10.2021 um 08:35 Uhr
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In Mexiko wurden zwei Frauen wegen Hexerei verurteilt. (Archivbild)
Foto: imago images/NurPhoto

In Mexiko sind zwei Frauen der Hexerei schuldig gesprochen worden. Die indigene Gemeinschaft Tsotsil de Cuchulumtic im Bundesstaat Chiapas verhängte am Mittwoch ein Bussgeld von 200'000 Pesos (7700 Franken) gegen eine Mutter und ihre Tochter. Die beiden sollen ihren Sohn beziehungsweise Bruder in den Wahnsinn getrieben haben.

Der 35-Jährige hatte die beiden Frauen beschuldigt, ihn verhext zu haben. Die Mutter habe Tiere wie Würmer und Hühner sowie Kräuter zermahlen und in ihre Truthahnbrühe gemischt, berichtete ein Dorfbewohner. Der Mann habe die Brühe getrunken und sei verrückt geworden.

Weder geschlagen noch eingesperrt

«Die Leute haben gesagt, dass sie das nicht machen durften», sagte der Dorfbewohner weiter. Denn das sei ja Hexerei. «Alle waren sich einig, dass sie das Bussgeld spätestens am 2. November bezahlen sollten.»

Das Treffen zur Festlegung der Strafe sei friedlich verlaufen und habe etwa drei Stunden gedauert, fügte er hinzu. Die beiden Frauen seien weder eingesperrt und noch geschlagen worden.

In vielen indigenen Gemeinschaften in Mexiko werden Entscheidungen von der indigenen Selbstverwaltung im Einklang mit Brauchtum und Traditionen getroffen. Dafür gibt es eigene Ausschüsse und Schiedsgerichte. In der Regel respektieren die staatlichen Behörden die auf diese Weise getroffenen Entscheidungen. (SDA)

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