Darum gehts
- Massenprotest in Udine gegen Fussballspiel Italien gegen Israel
- Demonstranten fordern Spielabsage und Ausschluss Israels aus Fifa-Wettbewerben
- Bis zu 10'000 Menschen beteiligen sich an der Demonstration
In der italienischen Stadt Udine ist die Stimmung derzeit angespannt: Während sich Fussballfans auf das Qualifikationsspiel Italien gegen Israel (Anpfiff 20.45 Uhr) freuen, zieht ein riesiger Demonstrationszug durch die Strassen. Bis zu 10'000 Menschen sollen sich an pro-palästinensischem Protest gegen die Austragung des Spiels beteiligen, wie italienische Medien berichten.
Unter dem Motto «No al genocidio, fuori Israele dalla Fifa» (zu Deutsch: «Kein Völkermord, Israel raus aus der Fifa») formierten sich die Protestler in der Innenstadt. Mit Transparenten wie «Boycott Israele» und «FIGC complice» – begleitet von Trommeln, Gesängen und einer überdimensionalen Palästina-Flagge ziehen sie durch die Strassen. Kurz vor dem Anpfiff kam es in den Strassen zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. Tränengas und Wasserwerfer mussten laut italienischen Medien eingesetzt werden. Die Polizeikräfte waren schwer bewaffnet. Zuvor durchbrachen einige Randalierer eine Polizeisperrung.
Die Protestierenden fordern, dass der italienische Fussballverband FIGC das Spiel absagt und dass die Fifa Israel – wegen des Vorgehens im Gazastreifen – von internationalen Wettbewerben ausschliesst.
Erste Rauchbomben gezündet
Vor dem Spiel wappneten sich die Sicherheitskräfte für allfällige Ausschreitungen. An jeder Ecke sind Polizisten zu sehen. Die Beamten beobachten genau, wer in die Stadt fährt. Die ersten Kontrollen fanden bereits an der Autobahnausfahrt statt, wie RAI berichtet. Bilder zeigen, wie Polizisten auf den Brücken stehen und die Lage beobachten.
Verdächtige Autos werden angehalten, gegebenenfalls findet eine Durchsuchung statt. Wasserwerfer und Schwertransporter schützen derweil das Gebiet der Viale Ledra, wo sich die israelische Nationalmannschaft aufhält. Auch ein Helikopter und Scharfschützen sind im Einsatz.