Ein Video des Untersuchungsausschusses der Russischen Föderation zeigt eine Villa in der Stadt Stawropol, die vor Prunk und Kitsch nur so strotzt. Kronleuchter, Deckengemälde und freistehende Badewannen – fast jedes Möbelstück ist vergoldet, sogar das WC.
Der Besitzer ist Alexej Safonow (45), Chef der örtlichen Verkehrspolizei. Gebaut haben soll sich der Beamte den Protz-Palast mit Hilfe von Schmiergeldern. Er sowie zahlreiche Mitarbeiter seiner Behörde sollen Bestechungsgelder in Höhe von 19 Millionen russischen Rubel angenommen haben, also umgerechnet knapp 240'000 Franken. Wie die Nachrichtenagentur Ria berichtet, ist die korrupte Bande nun aufgeflogen. Safonow drohen bis zu 15 Jahren Haft.
Ungehinderter Transport von Waren
Nach Angaben des Untersuchungskomitees haben Safonow und seine Männer jahrelang Ausweise erstellt. Diese haben sie gegen Bares an LKW-Fahrer verteilt, die Getreide und andere Frachten in der Region Stawropol transportiert hatten.
Diese «VIP»-Genehmigungen erlaubten den Fahrern den ungehinderten Transport von Waren, auch durch Kontrollpunkte der Staatlichen Verkehrspolizei in Stawropol.
Der verhaftete Safonow sagt, dass das Haus seiner Frau gehöre. «Ich zog in dieses Haus vor fünf Jahren ein, da war es bereits gebaut.» Sie habe zu diesem Zeitpunkt schon im Haus gewohnt und es entsprechend eingerichtet gehabt, sagt er. Dabei fügte er hinzu: «Eine Reihe von Dingen, die da sind, hätte ich nicht so gemacht. Jeder hat seinen eigenen Geschmack.» (bra)