Am Montagabend attackierte Riaz A. (†17) mit einer Axt mehrere Menschen in einem Zug bei Würzburg. Wenig später wurde er von der Polizei mit einem Kopfschuss getötet (BLICK berichtete).
Nun wurden mehr Details über den Flüchtling bekannt, der bei einer Pflegefamilie auf dem Bauernhof lebte. Wie «Bild» schreibt, wurde gestern ein Abschiedsbrief im Zimmer des Jungen gefunden – auf dem Deckblatt malte er die Flagge des IS auf.
Freund soll in Afghanistan ums Leben gekommen sein
Auf Facebook postete er immer wieder Bilder aus seinem Alltag. «Life is too short to learn German» (Das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen), heisst es beispielsweise auf einem Foto.
Trotzdem schien er sich ein Umfeld aufgebaut zu haben, er kickte im lokalen Fussballclub mit, arbeitete bei einer Bäckerei mit Aussicht auf eine Lehrstelle und alberte mit einer pinken Perrücke bei der Fasnacht herum.
Es gab aber auch eine traurige Seite des Jungen. Mitte April ist bei ihm auf Facebook zu lesen: «Ich liebe dich Mama. Ich kann alles vergessen aber dich nicht. Ich vermisse dich Mama».
Am Wochenende soll der Flüchtling zudem vom Tod eines Freundes in Afghanistan erfahren haben. Für die Ermittler ein Indiz, dass er sich spontan radikalisierte.
Seine Pflegefamilie setzte sich für ihn ein
Der Attentäter reiste vor gut einem Jahr nach Deutschland. Als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling kam er in eine Unterbringung nach Ochsenfurt. Dort stellte er im Dezember einen Asylantrag und erhielt im März darauf eine Aufenthaltsbewilligung für die Dauer des Asylverfahrens.
Bei seiner Einreise gab er an, Afghane zu sein. Doch die Polizei soll dies anzweifeln. Möglicherweise stammt A. aus Pakistan und hoffte, als Afghane eine grössere Chance zur Anerkennung als Flüchtling zu haben.
Als gläubiger Sunnit soll er in Würzburg regelmässig die islamische Gemeinschaft besucht haben.
Erst vor zwei Wochen zog er zu seiner Pflegefamilie in der Gemeinde Gaukönigshofen. Es sei eine Familie, die sich sehr für Flüchtlinge eingesetzt habe, so «Bild» weiter. Der Pfarrer der katholischen Kirche hatte sogar extra einen Gebetsraum für die Muslime im Dorf eingerichtet. (lz)