So kaufte ich mir eine Kinder-Sklavin

NEW YORK – Ein Menschenleben ist billig und leicht zu haben: Nur 150 Dollar und zehn Stunden brauchte ein amerikanischer Journalist, um eine elfjährige Sklavin zu kaufen – das schockierende Protokoll.
Publiziert: 10.07.2008 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:10 Uhr
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Kurz nach 7 Uhr verlässt der Mann sein New Yorker Büro. Sein Plan: Er will herausfinden, wie lange es braucht, um einen Kinder-Sklaven zu kaufen. Der Journalist besteigt ein Flugzeug. Destination: Port-au-Prince, Haiti.

Noch am gleichen Tag steht er mit versteckter Kamera am Pool eines teuren Hotels in der haitianischen Hauptstadt, wie «abcNEWS» berichtet. Hier soll ein Meeting mit einem Kinderhändler stattfinden.

Und tatsächlich: Der Mann taucht auf, wie vereinbart. Er sei früher mal Parlamentarier gewesen und habe Verbindungen. Dann die schockierende Frage des Journalisten: «Ich hätte gern ein Kind, das mit mir lebt und sich um mich kümmert», sagt der Mann ganz ohne Umschweife. «Könnten Sie da was tun?»

Der Kinderhändler zuckt mit keiner Wimper: «Ja, ich kann». Solche Geschäfte habe er schon oft gemacht.

«Einen Jungen oder ein Mädchen?», fragt er inmitten von Bediensteten des Hotels.

«Eher ein Mädchen.»

«Wie alt?»

«Vielleicht zehn oder elf.»

«Kein Problem.»

Doch eine 15-Jährige sei vielleicht besser, sagt der Menschenhändler. Die wäre besser «entwickelt».

«Werde ich keine Probleme mit ihren Eltern oder dergleichen kriegen?»

«Wenn ich Ihnen das Kind gebe, werde ich es für Sie trainieren.»

Dann beginnt das Feilschen um den Preis: Zuerst soll der Journalist 300 Dollar für das Kind bezahlen. Doch er will es billiger haben. Schliesslich einigt man sich auf 150 Dollar.

Jetzt ist es 17 Uhr – und der Deal perfekt: Rund 10 Stunden, nachdem der Amerikaner sein Büro verlassen hat, ist er fündig geworden. Und ein elfjähriges Mädchen soll am folgenden Tag zum Spottpreis von 150 Dollar den Besitzer wechseln.

Doch bevor das Meeting zu Ende ist, stellt der Journalist sicher, dass der Kinderhändler nicht tut, was er scheinbar von ihm verlangt: Der Amerikaner gibt vor, sich das Geschäft noch einmal überdenken zu wollen und am nächsten Tag telefonisch Bescheid zu geben. (noo)

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