So erlebte die gerettete Giorgia Galassi (22) aus Rapperswil das Lawinen-Unglück
«Ich sah nur noch, wie eine Wand auf mich zukam»

Die gerettete Giorgia Galassi (22) spricht über die schrecklichen Stunden, die sie unter der Lawine mit ihrem Freund Vincenzo erlebte.
Publiziert: 26.01.2017 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:32 Uhr
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Giorgia Galassi (22) und ihr Freund Vincenzo F. (25) überlebten das Lawinendrama am Gran Sasso: Nach 48 Stunden unter einer dicken Schneedecke wurden sie gerettet.
Foto: AP

Über 48 Stunden musste die Rapperswilerin Giorgia Galassi (22) mit ihrem Freund Vincenzo F. (25) in einer Luftkammer ausharren. Unter den Trümmern des vollständig verschütteten Hotels Rigopiano in den Abruzzen (BLICK berichtete).

Das Unglück geschah am letzten Mittwoch: Es stürmt, es grollt – plötzlich donnert eine Lawine auf das Hotel. «Es gab einen Knall und das ganze Gebäude krachte zusammen», sagte Giorgia gegenüber den «Obersee Nachrichten».

Der Schock sitzt tief

«Alles ging unheimlich schnell. Ich sah nur noch, wie eine Wand auf mich zukam, Fenster zersplitterten.» Sie und ihr Freund hätten in einem kleinen Loch gesessen, neben ihnen sei nur rund 50 Zentimeter Spielraum gewesen. «Wir hörten Kinderstimmen von irgendwoher, sonst war es still.»

Ihr Handy habe nach kurzer Zeit abgestellt. «Wir haben viel geredet, gewartet und ab und zu geschlafen.» Doch der Schock sitzt auch nach der Rettung tief. «Ich brauche noch Zeit, um das alles zu verarbeiten», sagt Galassi.

«Ich realisiere erst jetzt langsam, was passiert ist.» Sie sei beides – traurig und glücklich, sagt Galassi. «Ich habe jetzt zwei Geburtstage: Den 14. April 1994 und den 21. Januar 2017.» (stj)

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