Alena Z.* hat mächtige Freunde. Die slowakische Italienisch-Übersetzerin wird beschuldigt, den Ringier-Journalisten Jan Kuciak (†27) im Februar letzten Jahres für 70'000 Euro ermorden haben zu lassen (BLICK berichtete). Nach ihrer Verhaftung letzten September war bekannt geworden, dass Alena Z. engen Kontakt zu Marian Kocner (55) unterhielt – der schummrige Geschäftsmann hatte Kuciak einst bedroht, nachdem dieser über Kocners Geschäfte berichtet hatte.
Alena Z. soll neben Kocner noch andere mächtige Freunde gehabt haben. Auch Politiker. Der Unternehmer und konservative Politiker Boris Kollar (53) gab ihr Geld. Auch zum nationalistischen Parlamentspräsidenten Andrej Danko (44) – er wird gerade von einem Shitstorm erfasst wegen einer in weiten Teilen abgeschriebenen Doktorarbeit – soll sie Kontakt gehabt haben. Doch aufs rechte Lager beschränkte sich ihr Bekanntenkreis nicht.
Mord-Auftraggeberin in Kontakt zu Generalstaatsanwalt
Die Untersuchungen des Mordes an Kuciak und dessen Verlobten Martina Kusnirova (†27) haben laut der News-Plattform «Dennik N» ergeben, dass Alena Z. in den letzten Jahren in Kontakt zu Martin Glvac (51) und René Vanek stand. «Dennik N» beruft sich auf Aussagen der Mutter von Kuciaks Verlobter.
Zuerst zu Vanek: Er war nicht nur Mercedes-Benz-Liebhaber, sondern auch Erster Stellvertretender Generalstaatsanwalt. Vanek, der nicht abstreitet, mit Alena Z. über Facebook kommuniziert zu haben, wurde nach der Veröffentlichung entlassen. Das letzte Mal hatte er mit der mutmasslichen Auftraggeberin des Mordes an Kuciak drei Tage vor ihrer Verhaftung geschrieben.
Die Staatsanwaltschaft macht insgesamt keine gute Figur: Am heutigen Mittwoch erklärte Peter Sufliarsky, der auf Vaneks Posten nachgerückt ist, auf einer Pressekonferenz, Kontakt zum umtriebigen Business-Mann Kocner gehabt zu haben.
Beziehungen in Regierungspartei
Doch nun zu Glvac (51): Er ist Fraktionsvize von «Smer – SD» im slowakischen Parlament und damit ein wichtiger Mann für die einst sozialdemokratische, heute linksnationalistische Partie. Er bestreitet, mit Alena Z. kommuniziert zu haben.
Damit macht Glvac gleich zweimal innert weniger Tage Schlagzeilen: Am 7. Januar hatte er angekündigt, sein Parteichef Robert Fico (54) werde für ein Richteramt am Verfassungsgericht kandidieren.
Fico war erst im März vom Amt des Regierungschefs zurückgetreten, nachdem er nach dem Mord an Kuciak und dessen Verlobter Kusnirova eine erbärmliche Figur abgegeben hatte. Kuciak hatte unter anderem Verbindungen der Mafia bis ins Büro des damaligen Premiers Fico aufgedeckt.
* Name der Redaktion bekannt