Slavisa Krunic stand unter Druck
Bosnischer Geschäftsmann stirbt bei Mordanschlag

Der bosnische Unternehmer Slavisa Krunic starb bei einem Mordanschlag. Der erfolgreiche Geschäftsmann stand bereits seit einigen Jahren unter Druck. Man wollte ihn dazu drängen, seine Firmen zu verkaufen.
Publiziert: 23.04.2019 um 13:05 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2019 um 15:19 Uhr
Der bosnische Unternehmer Slavisa Krunic starb bei einem Mordanschlag.
Foto: Screenshot youtube

Bei einem brutalen Mordanschlag auf einen Geschäftsmann in der bosnischen Serben-Republik sind insgesamt drei Menschen ums Leben gekommen. Der Unternehmer Slavisa Krunic erlag im Spital den schweren Schussverletzungen, die ihm zwei Angreifer in der Nacht zum Dienstag zugefügt hatten.

Bei dem Schusswechsel kamen ein Leibwächter des Opfers sowie einer der Angreifer ums Leben, berichtete das Nachrichtenportal nezavisne.com. Nachbarn sagten Medien in der Republikshauptstadt Banja Luka, die Schiesserei habe ein bis zwei Minuten gedauert. Das Motiv war zunächst unbekannt. 

Krunic sollte seine Firmen verkaufen

Den Berichten zufolge sperrte die Polizei den Tatort in der Nähe des Hauses des Opfers in der Gemeinde Laktasi grossräumig ab. Auch der Innenminister der Serben-Republik, Dragan Lukac, traf demnach am Schauplatz des Geschehens ein.

Krunic war unter anderen Besitzer einer Sicherheitsfirma und einer Bäckereikette. In Interviews hatte er sich vor einigen Jahren darüber beklagt, dass auf ihn Druck ausgeübt worden sei, seine gut gehenden Firmen zu verkaufen. Wie er damals sagte, stehe keine der regierenden Parteien in der serbischen Landeshälfte Bosniens hinter ihm.

Nationalistischer Politiker in organisiertes Verbrechen verwickelt

Bosnien-Herzegowina ist seit dem Bürgerkrieg von 1992 bis 1995 in zwei weitgehend autonome Landesteile aufgeteilt - in die von Bosniaken und Kroaten regierte Föderation und in die Serbische Republik, in der der nationalistische Politiker Milorad Dodik das politische Geschehen bestimmt. Kritiker werfen ihm Korruption und Verquickung mit dem organisierten Verbrechen vor. Innenminister Lukac gilt als sein enger Vertrauter. (frk/SDA)

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