Sieges-Zigi, Burka-Feuer, Bart weg in Manbidsch
Ausgelassen feiert das Volk die Befreiung vom IS

Wochenlang belagerten syrisch-kurdische Truppen die syrische Stadt Manbidsch, um sie aus den Händen des Islamischen Staates zu befreien. Nun ist es geschafft. Die Bewohner geniessen ihre Freiheit.
Publiziert: 13.08.2016 um 14:19 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:26 Uhr
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A man cuts the beard of a civilian who was evacuated with others by the Syria Democratic Forces (SDF) fighters from an Islamic State-controlled neighbourhood of Manbij
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Burka-Feuer und Bart weg in Manbidsch:Ausgelassen feiert das Volk die Befreiung vom IS

Eine Frau verbrennt eine Burka. Ein Mann lässt sich den Bart schneiden. Eine ältere Frau zieht genüsslich an einer Zigarette. Diese Bilder erreichen uns aus Manbidsch nahe der Türkischen Grenze. Syrisch-kurdische Truppen haben nach wochenlangen Kämpfen die letzten Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) aus der strategisch wichtigen Stadt vertrieben.

Die eindrücklichen Fotos von «Reuters» zeigen die Erleichterung der Bevölkerung, die seit 2014 unter dem strengen Regime der Terrormiliz lebte. Letzte Woche zogen sich die meisten Kämpfer zurück, doch erst gestern wurde die Stadt vollständig für «befreit» erklärt. Mehr als zwei Monate hatten die von Kurden geführten und von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (DFS) versucht, Manbidsch einzunehmen.

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Erleichtert zieht die ältere Frau an einer Zigarette – und feiert so die Befreiung vom Islamischen Staat (IS). Rauchen ist unter den Dschihadisten verboten.
Foto: RODI SAID

IS-Route unterbrochen

Anfangs konnten nicht alle jubeln: Die letzten Dschihadisten hatten bei ihrem Rückzug 2000 Zivilisten entführt und sie als «menschliche Schutzschilde» missbraucht. Nach Angaben von Aktivisten wurden mittlerweile wieder hunderte Geiseln freigelassen.

Die Bewohner von Manbidsch wurden nicht nur Opfer des IS-Terrors. Im Juli starben gemäss Aktivisten mindestens 73 Zivilisten bei einem US-Luftschlag – die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Bei keinem anderen Luftangriff seit Beginn der Anti-IS-Militärintervention vor zwei Jahren gab es mehr zivile Opfer. Die USA hat eine Untersuchung eröffnet.

Manbidsch liegt zwischen Aleppo und Rakka.
Foto: Google Maps

Die syrische Stadt ist von strategisch wichtiger Bedeutung, weil sie dem Islamischen Staat als wichtiger Stützpunkt zwischen der IS-Hochburg Rakka und dem heftig umkämpften Aleppo diente. Die Nachschub-Route für Waffen und Kämpfer ist für die Terroristen nun unterbrochen. (rey)

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