Sie wussten nicht, dass sie als verschollen galten
Schwestern tauchen nach 36 Jahren wieder auf

Ein kanadisches Schwesternpaar galt 36 Jahre lang als vermisst - weil es von seinem alten Leben geflüchtet war.
Publiziert: 04.03.2017 um 02:09 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:21 Uhr
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Anna und ihre Schwester wurden zuletzt vor 36 in Kanada gesehen. Jetzt sind sie in den USA wieder aufgetaucht.
Foto: Lethbridge Police Service

Zuletzt wurden sie 1981 bei ihrer Mutter in Edmonton, Kanada gesehen. Seither fehlte jede Spur von Anna (67) und ihrer Schwester Kym Hakze (53). Bis jetzt: Vor wenigen Tagen tauchten die Blondinen plötzlich in den USA auf.

Bizarr: Ihre Mutter hatte die Schwestern erst 2003 - 22 Jahre nach ihrem Verschwinden - als vermisst gemeldet. Warum, ist bis heute nicht klar. Die Mutter starb vor vier Jahren, ohne ihre Kinder je wieder gesehen zu haben.

Noch viel bizarrer: Kym, die mittlerweile einen neuen Namen trägt, sagte der Polizei, sie habe nicht gewusst, dass sie als vermisst galt. Denn sie und ihre Schwester seien bewusst von ihren alten Leben in Kanada weggelaufen und suchten auch jetzt keinen Kontakt zur Verwandtschaft.

Mord-Theorien

«Nach so vielen Jahren ist es äusserst ungewöhnlich, dass ein Fall gut endet», sagte der kanadische Wachtmeister Scott Woods an einer Pressekonferenz. Meist müsse er Angehörigen traurige Nachrichten überbringen oder hätte gar keine Neuigkeiten über den Verbleib der Vermissten. Die Polizei hatte den Fall der Schwestern noch immer nicht zu den Akten gelegt.

Die Ermittler hatten gar gedacht, Kym und Anna seien in den 80er-Jahren dem Serienmörder Robert Pickton zum Opfer gefallen. Eine Beweis-DNA gab es aber nicht. Die kanadische Polizei hatte die Schwestern sogar per Facebook-Aufruf gesucht und nach Hinweisen gebeten. Schon da war der Verdacht aufgekommen, die Schwestern seien einfach davongelaufen: «Wir verstehen, dass ihr vielleicht einfach weggerannt seid. Wir wollen nur sicherstellen, dass es euch gut geht.»

Sie hauten wegen dem Geld ab

2012 fanden die Ermittler eine Frau, die ebenfalls Anna Hazke hiess, aber keine der Gesuchten war. Diese Namensvetterin hatte aber einen Zeitungsausschnitt über die vermisste Anna aufbewahrt, weil sie es lustig fand, dass jemand den selben komischen Namen trug wie sie.
Weil die Schwestern verschiedene Namen benutzt hatten, waren sie jahrzehntelang unauffindbar.

Grund für ihr Verschwinden sollen finanzielle Probleme und zerrüttete Familienverhältnisse sein. Die Schwestern galten seit je her als unzertrennlich. (meg)

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