Gerade mal 18 Tage war die kleine Mariana Sifrit auf der Welt. Dann wurde sie diesen Dienstag aus dem kurzen Leben gerissen. Auf Facebook veröffentlichte ihre Mutter Nicole Sifrit diese traurige Nachricht: «Unsere Prinzessin Mariana Reese Sifrit hat ihre Engelsflügel um 8.41 Uhr am Morgen ausgestreckt.»
Der Grund für den frühen Tod: Das Herpes-Virus! Die Infektion führte zu einer Hirnhautentzündung und zu einem Versagen der Organe. Angesteckt hat sich das Mädchen wohl durch einen Kuss, ist die Vermutung.
Wer jedoch den Todeskuss gab, ist nicht bekannt. Die Eltern wurden negativ getestet, wie der Fernsehsender «CNN» berichtet. Die kleine Mariana wurde allerdings von vielen Freunden und Familienmitgliedern im Spital geknuddelt und geküsst. Und auch bei der Willkommensfeier zu Hause wurde sie von verschiedenen Leuten geherzt.
Weit verbreitetes Virus
Für Erwachsene ist das Herpes-Virus nicht tödlich. Viele sind sogar Träger, ohne es zu wissen. Meist äussert sich das Virus durch unschöne Bläschen an den Lippen. Dass ein Baby an einer Herpes-Infektion stirbt, kann vorkommen, ist aber selten, erklärt John Micallef, leitender Arzt am Ostschweizer Kinderspital.
«Viele Menschen tragen das Herpes-Virus in sich. Das ist sehr verbreitet. Eine Herpesinfektion kann aber sehr schwer verlaufen, besonders bei älteren Menschen und Neugeborenen. Das liegt daran, dass deren Immunsystem sehr schwach und anfällig für den Ausbruch der Infektion ist», sagt er zu BLICK.
Anders verhält es sich dagegen, wenn die Mutter schon einmal Kontakt mit dem Virus hatte. «Dadurch hat die Mutter Anti-Körper, die an das Kind weitergegeben werden.»
Keine Panik
Angst müssen angehende Eltern aber nicht haben. Panik wäre die falsche Reaktion, sagt Micallef. Vielmehr rät der Arzt Folgendes: «Wenn jemand offene Fieberbläschen hat, sollte man aufpassen beim Kontakt mit dem Kind. Hände waschen und die Fieberbläschen abdecken sollte im Normalfall als Schutz reichen.»
Aber: «Keine Küsse!» Auch wenn es schwerfällt. (jmh)