Destini Crane (13) wird wohl für den Rest ihres Lebens entstellt sein. Das Mädchen aus Portland, USA, hat Verbrennungen im Gesicht, am Hals, Kopf und Oberkörper. Die Verletzungen hatte sie sich selbst zugefügt – als sie ein virales Video aus den sozialen Netzwerken nachstellen wollte.
Den Clip soll Destini auf der Plattform TikTok entdeckt haben, erzählt ihre Mutter Kimberly Crane dem Sender ABC. Zu sehen sei, wie jemand mit einer brennbaren Flüssigkeit eine Form auf einen Spiegel zeichnet und diese dann anzündet.
Am 13. Mai nimmt Destini also eine Flasche Reinigungsalkohol, eine Kerze und ein Feuerzeug ins Badezimmer des Hauses ihrer Familie. «Plötzlich hörte ich sie schreien», erinnert sich die Mutter.
Tiktok-App war noch offen
Als sie das Badezimmer betreten habe, sei alles schon in Flammen gewesen. So auch ihre Tochter. Auf deren Handy sei immer noch die TikTok App geöffnet gewesen und habe aufgezeichnet.
Sie habe Destini nach draussen gebracht und ihr das brennende T-Shirt ausgezogen, so Kimberly Crane. Eine Ambulanz bringt den Teenager schliesslich ins Spital. Dort liegt sie seitdem auf der Intensivstation.
Das Video auf TikTok, das Destini nachahmen wollte, hatte offenbar keinen Warnhinweis. «Die Nutzer, die solche Sachen hochladen, begreifen nicht, dass Kinder solche Sachen einfach nachmachen – und dann verletzt werden», kritisiert Crane.
Tiktok distanziert sich
Die Mutter macht aber auch sich selbst Vorwürfe: «Kinder sollte man mit den sozialen Medien nicht alleine lassen. Ich habe mich zu wenig interessiert, wenn sie mir Videos auf TikTok zeigen wollte.»
TikTok schreibt in einem Statement, Videos von gefährlichen Aktionen hochzuladen, die andere verletzen könnten, verstosse gegen die Nutzungsrichtlinien.
Mehrere Transplantationen und eine lange Rehabilitation stehen Destini noch bevor. Kimberly Crane versucht, optimistisch zu bleiben: «Destini ist stark genug, das zu überstehen.» (hah)