Tobe Hayden Leigh (45) ist Corona-Skeptiker und weigert sich, eine Maske anzuziehen. Auf Youtube teilt er seine kruden Ansichten mit seinen Anhängern. Und auf Worte folgen Taten.
Gemeinsam mit anderen Ignoranten stürmt Leigh ohne jegliche Sicherheitskleidung oder Maske eine Intensivstation und will einen Bekannten, der dort als Corona-Patient liegt, einfach mitnehmen. Dass dieser Patient sterben könnte, nimmt die Gruppe um Leigh billigend in Kauf. Ein Video zeigt die Szene.
Corona-Sekptiker trennen Patient von Sauerstoff
Aufgenommen wurde das Video im East Surrey Hospital im englischen Redhill am letzten Donnerstag. Die Gruppe um Leigh verschafft sich Zugang zur Intensivstation und fängt anschliessend an, mit den Ärzten zu streiten. Mittendrin: Der Corona-Patient. Leigh beschuldigt die Ärzte, über den Zustand des Patienten gelogen und seine Familie im Dunkeln gelassen zu haben.
Auch der Patient selber will nach Hause: Obwohl er hustet und nach Atem ringt – er wurde vom Sauerstoff getrennt – verlangt er, nach Hause gehen zu dürfen. Die Ärzte sagen ihm immer wieder, dass er diese Reise nicht überleben werde. Seine Sauerstoffwerte seien extrem niedrig.
«Er könnte jeden Moment tot umfallen»
Die Ärzte appellieren zudem an die Vernunft der Eindringlinge. «Er hat seinen Sauerstoff abgenommen, er wird sterben, wenn wir ihn nicht wieder anhängen.» Darauf antwortet der Patient, dass er nicht sterben wird. Der Arzt zeigt auf einen Monitor: «73 Prozent Sauerstoffsättigung. Er könnte jeden Moment tot umfallen.»
Leigh schlägt vor, dass der Patient mit Vitamin C, Vitamin D und Zink behandelt werden soll. Darauf wird entgegnet: «Nichts davon ist eine bewährte Behandlung für das Coronavirus.» 20 Minuten dauert das Streitgespräch – danach wird die Gruppe vom Sicherheitsdienst aus dem Krankenhaus eskortiert.
«Einfach nur verwerflich»
Eine Sprecherin der Polizei von Surrey sagt zur «Daily Mail»: «Beamte haben zwei der Anwesenden gebüsst. Die Ermittlungen sind im Gange.» «Kentonline» schreibt, dass Tobe Hayden Leigh von der Polizei gesucht wird.
Kimball Edey, Chief Inspector von East Surrey, fügte gegenüber «Daily Mail» hinzu: «Mitarbeiter zu bedrohen, die versuchen, diese schutzbedürftigen Patienten unter äusserst schwierigen Bedingungen zu behandeln, ist einfach nur verwerflich.» Der körperliche Zustand des Patienten wurde nicht kommuniziert. (myi)