Sie trieb ihren Freund in den Selbstmord
Michelle Carter (20) muss 15 Monate ins Gefängnis

Die heute 20-jährige Michelle Carter ist der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden, weil sie als Teenager ihren Freund dazu trieb, sich das Leben zu nehmen. Jetzt muss die Amerikanerin ins Gefängnis.
Publiziert: 03.08.2017 um 22:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:35 Uhr
Diese Frau hat ihren Freund per SMS zum Suizid gedrängt
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Nun wurde das Urteil gesprochen:Diese Frau hat ihren Freund per SMS zum Suizid gedrängt

Michelle Carter (20) drohten bis zu 20 Jahre Haft. Jetzt ist klar: Die Amerikanerin kommt mit zweieinhalb Jahren davon. Von dieser Strafe muss sie laut Richter Lawrence Moniz fünfzehn Monate absitzen. Dies hat das zuständige Gericht im US-Bundesstaat Massachusetts heute Donnerstag entschieden, wie US-Medien berichten.

Carter war im Juni der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden. Sie hatte ihren Freund Conrad Roy (†18) vor drei Jahren dazu überredet, sich das Leben zu nehmen.

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Michelle Carter erscheint zur Verkündung des Strafmasses im Gerichtssaal.
Foto: MATT WEST

Carter und Roy lernten sich mit 17 Jahren kennen. Die beiden Teenager wurden ein Paar. Roy, der nach der Scheidung seiner Eltern und wegen Mobbing in der Schule unter Depressionen litt, vertraute sich mit seinen Suizidgedanken seiner Freundin an.

«Steig wieder ein»

Mitte Juli 2014 stellte Roy schliesslich sein Auto auf dem Parkplatz eines Supermarktes ab und leitete die Abgase in den Innenraum des Wagens. Doch plötzlich kamen ihm Zweifel, der mittlerweile 18-Jährige verliess das Auto und rief seine Freundin an.

«Steig wieder ein», soll Carter ihm daraufhin am Telefon gesagt haben. Das gab eine Freundin der Angeklagten vor Gericht zu Protokoll. 

Auszüge aus SMS-Nachrichten von Michelle Carter an Conrad Roy.
Foto: AP

Wie in SMS von Carter nachzulesen ist, feuerte sie ihn zum Selbstmord an. «Es ist Zeit, Baby.» Und weiter: «Du musst es einfach tun, Conrad. Je länger du es aufschiebst, desto mehr wird es an dir nagen. Du bist bereit. Du musst nur den Generator einschalten, und du wirst frei und glücklich sein. Kein Aufschieben mehr. Kein Warten mehr.»

Roy starb schliesslich an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung in seinem Pickup-Truck. (noo)

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

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