12 Finger, 19 Zehen. Mit sagenhaften 31 Akren wurde eine Frau in Indien geboren. Kumari Nayak (63) hat es damit in das Guiness-Buch der Rekorde geschafft. Wie der bisherige Rekordhalter Devendra Suthar (14 Zehen, 14 Finger) kommt sie aus Indien.
Beide wurden mit der Krankheit Polydaktylie geboren. In Europa, Asien und Nordamerika tritt diese mit einer Häufigkeit von 1:3000 Geburten auf, in Afrika mit 1:300. So extrem wie bei Nayak sind die Missbildungen aber äusserst selten.
Anders sein wird bestraft
Kumari Nayak hat gelitten. Sie sagte beim Eintrag ins Rekordbuch, dass sie aufgrund der Krankheit ihr ganzes Leben eine Gefangene war. Nachbarn hätten sie als «Hexe» betitelt und auf der Strasse mit Verachtung gestraft. Aus Angst und Scham verliess sie ihre Wohnung kaum.
In Indien ist Aberglaube nach wie vor weit verbreitet. Laut einem Bericht des nationalen Sicherheitsdepartements wurden 2016 134 Personen getötet, weil sie «schwarze Magie» benutzt haben sollen. Auch Hexenjagden kommen vor.
Zu arm für eine Behandlung
Davon wurde Nayak bisher verschont, viel besser erging es ihr aber nicht. «Ich muss drinnen bleiben, weil ich anders behandelt werde», sagte Nayak. «63 Jahre lebe ich nun mit dieser Krankheit, ich bin zu arm für eine Behandlung.»
Doch Besserung ist in Sicht: Regierungsmitarbeiter sagen, man sei auf der Suche nach einem neuen Zuhause und einer Rente für Kumari Nayak. Dann kann die Rekordhalterin hoffentlich wieder mit Freude auf die Strasse. (vob)