Sie starb vor 3 Jahren in der Schweiz
Flaschenpost von toter Sidonie gefunden

Vor drei Jahren ist Sidonie Fery (†18) in eine Schlucht im Waadtland gestürzt und gestorben. Jetzt fanden Arbeiter eine 12 Jahre alte Flaschenpost von ihr.
Publiziert: 12.07.2013 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 06:03 Uhr
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Aus New York: Schülerin Sidonie Fery (†18).
Foto: rdb

«Es war, als ob ein Engel zu mir sprach. Es kam von Gott», sagt Mimi Fery. Vor kurzem fanden Arbeiter eine Flaschenpost ihrer vor drei Jahren im Waadtland tödlich verunglückten Tochter Sidonie (†18).

Die Arbeiter entdeckten die Flasche während Aufräumarbeiten nach dem Sturm «Sandy» auf Long Island im Bundesstaat New York. In dem Brief stand eine Telefonnummer.

Die Finder griffen zum Hörer. Als niemand abnahm, hinterliessen sie eine Nachricht. Drei Stunden später rief eine hocherfreute Frau zurück: Mimi Fery, die Mutter von Sidonie.

Brief mit Lieblingszitat

«Als ich erfuhr, dass sie die Flasche gefunden haben, musste ich weinen. Alle haben geweint», erzählt sie amerikanischen Medien.

Die Flaschenpost hat Sidonie im Alter von zehn Jahren ins Meer geworfen. Darin schrieb sie ihr damaliges Lieblingszitat aus «Ted und Bill’s verrückte Reise durch die Zeit»: «Be excellent to yourself, dude» («Sei gut zu dir selbst, Alter»).

Sidonie verunglückte abseits einer Party

Sidonie starb nach einem ausgelassenen Fest auf dem Aussichtspunkt Prafandaz oberhalb von Leysin VD im April 2010.

Mehrere Gymnasiasten der «Leysin American School» feierten mit reichlich Alkohol - darunter auch Sidonie und Mitschüler Mehdi B. (†17) aus Marrakesch.

Die zwei jungen Menschen verliessen die Gruppe gegen 14 Uhr und kletterten in einem nahegelegenen Wald über einen Stacheldrahtzaun.

Mehrere Hundert Meter tiefe Schlucht

Kurz darauf stürzten die Jugendlichen in ihren Tod: Vermutlich rutschten sie aus und fielen über eine Felswand in eine mehrere Hundert Meter tiefe Schlucht.

Beim Abendappell fiel dann auf, dass die zwei Schüler noch immer nicht zu Hause waren. Die Direktorin rief die Polizei. Erst am nächsten Tag gegen 13 Uhr fand man die Leichen.

In der Schweiz und in den USA erregte die Tragödie viel Aufsehen und Trauer.

Gedenktafel für Sidonie

Für Mutter Mimi sei das Auftauchen des Briefes nach 12 Jahren ein Zeichen dafür, dass Sidonie ihren Frieden gefunden hat. Die Nachricht sei eine grosse Erleichterung.

Arbeiter Brian Waldrun füllte eine zweite Flasche mit jenem Sand, in dem er die Flaschenpost fand. Beide übergaben die Finder wenige Tage später der Mutter.

Mimi Fery wird dieses Wochenende nach Patchogue fahren, wo die Flaschenpost gefunden wurde. Sie will sich nochmals persönlich bei den Arbeitern bedanken: «Das sind sehr, sehr nette Leute.»

Zu diesem Ereignis werden die Arbeiter eine Gedenktafel für die Verstorbene einweihen. (sti)

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