Die Astronomin Mary McIntyre aus Oxfordshire im Süden Englands postete Mitte August ein Video von einem Phänomen am Nachthimmel. Darauf zu sehen: die Ionisationsspur eines Perseiden-Meteors. «Episch», findet die Wissenschaftlerin.
Doch Twitter sperrte aufgrund dieses Videos ihr Profil vorläufig für zwölf Stunden. Grund für die Sperrung: Der Inhalt des Videos sei zu «intim». Sie habe erst wieder Zugang zu ihrem Account, wenn sie das Video löschen würde, wie die BBC berichtet. Das machte McIntyre aber nicht, denn sie hatte ihrer Meinung nach nichts Schlimmes getan und schon gar nichts Intimes hochgeladen.
McIntyre ist Mitglied der British Astronomical Association, der Society for Popular Astronomy und der Society for the History of Astronomy. Sie erzählt, dass sie vielen Schulkindern Astronomie erklärt und daher werde ihr Profil sowieso immer wieder überprüft. Die Sperrung kann sie nicht nachvollziehen: «Es war nur ein Meteor.»
Keine Entschuldigung von Twitter
Jegliche Beschwerden beim Unternehmen halfen ihr nicht weiter. Twitter meldete sich nie bei ihr. Erst als BBC über den Fall berichtete, bekam die Astronomin wieder Zugang zu ihrem Twitter-Account – nach drei Monaten.
Twitter hat bisher noch keine Stellung dazu genommen, auch nicht als die BBC und der «Guardian» sich bei dem Unternehmen meldeten. Es ist allerdings unklar, ob es aktuell überhaupt Angestellte gibt, die Pressefragen beantworten, seit Elon Musk (51) Twitter übernommen hat. Klar ist aber: Probleme hatten sie wohl schon vor der Übernahme. (lrc)