Es beginnt Anfang August: Darlene Peoples (†65) und ihr Ehemann Johnny Lee Peoples (†67) aus Salisbury im US-Bundesstaat North Carolina spüren erste Symptome des Coronavirus. Darlene bekommt am 1. August Fieber, wird aber zunächst negativ auf das Coronavirus getestet.
Shane Peoples, der Sohn des verstorbenen Ehepaares, erzählt «CNN», dass sie dies im Nachhinein für ein falsches Testergebnis hielten – ein späterer Test im Spital ist positiv. Vater Johnny hat am 5. August erste Symptome und wird daraufhin positiv auf das Virus getestet. Am 11. August kommt das Ehepaar mit Atembeschwerden und weiteren Symptomen in ein lokales Krankenhaus.
«Sie lebten Hand in Hand und starben Hand in Hand»
Beide hatten Vorerkrankungen. Darlene litt unter Bluthochdruck, Fibromyalgie und Diabetes Typ 2. Johnny hatte laut seinem Sohn vor zwei Jahren eine Lungenentzündung, die seine Lunge schädigte.
Und jetzt das Coronavirus. Beide müssen nach einigen Tagen im Spital auf die Covid-19-Intensivstation. Der 67-Jährige wird intubiert und an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Darlene geht es vorübergehend besser, sie kann gar die Intensivstation verlassen.
Doch die Hoffnung währt nur kurz: Plötzlich verschlechtert sich ihr Zustand wieder und sie muss am 22. August zurück auf die Intensivstation – auch sie wird nun beatmet. Es ist ein aussichtsloser Kampf. Die Kinder bekommen die schreckliche Nachricht einen Monat nach den ersten Symptomen: «Am 1. September wurde uns gesagt, dass sie keine Überlebenschance hätten», sagte Shane gegenüber «CNN».
Nur wenige Minuten auseinander
Sein Vater hätte am Beatmungsgerät weiterleben, aber es nie mehr ablegen können. Die Organe seiner Mutter versagen, die Ärzte empfehlen daher, die lebenserhaltenden Geräte abzustellen. Am nächsten Tag wird das Ehepaar in einen gemeinsamen Raum gebracht, ihre Beatmungsgeräte entfernt. Das Ehepaar stirbt gemeinsam, Hand in Hand, im Abstand von wenigen Minuten. Shane machte mit einem Post auf Facebook auf das Schicksal der Familie aufmerksam.
Shane Peoples sagt gegenüber «CNN»: «Mutter und Vater lebten 50 Jahre lang Hand in Hand, sie starben Hand in Hand, und jetzt gehen sie Hand in Hand im Himmel. Die Botschaft, die unsere Familie vermitteln möchte, ist, dass das Coronavirus echt ist. Es ist kein Spass oder Witz. Unsere Eltern haben die richtigen Verhaltensmassnahmen getroffen, sich aber tragischerweise dennoch mit dem Virus infiziert.» Das Ehepaar hinterlässt drei Kinder und neun Enkelkinder. (zbc)