Sie sollte ein Vorbild sein, eine Vertrauensperson für junge Mädchen. Doch stattdessen nutzte Malka Leifer (54) ihre Machtposition als Leiterin an der Mädchenschule Adass Israel in Melbourne (Australien) aus, um sich an ihren Schülerinnen zu vergehen. Immer und immer wieder. Inzwischen liegen 74 Anzeigen wegen sexuellen Übergriffen vor. Doch bestraft wurde die 54-Jährige noch nicht – bis jetzt.
Nun können ihre Opfer aufatmen. Der Ex-Direktorin kann nun endlich der Prozess gemacht werden. Denn Malka Leifer war im Jahr 2008, als die ersten Vorwürfe bekannt wurden, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Israel geflüchtet. So versuchte sie sich, einem Prozess in Australien zu entziehen. Zunächst mit Erfolg.
Privatdetektive kamen ihr auf die Schliche
13 Jahre lang konnte sich die Horror-Leiterin gegen die Auslieferung wehren. Sie bestritt sämtliche Vorwürfe und gaukelte vor, geisteskrank zu sein. Es wurde behauptet, dass sie geistig nicht in der Lage sei vor ein Gericht gestellt zu werden.
Anfangs kam sie damit durch. Doch Aufnahmen von Privatdetektiven bewiesen, dass sie sehr wohl verhandlungsfähig ist, wie «BBC» berichtet. Die Bilder zeigten, wie Malka Leifer alltägliche Dinge tat und damit keine Mühe hatte. Sie war überführt.
In Handschellen ins nächste Flugzeug gesteckt
Der Oberste Gerichtshof Israels sprach nun ein Machtwort. Die Berufung von Malka Leifer wurde abgelehnt und die Auslieferung bewilligt. Und so wurde die Ex-Direktorin in Handschellen in das nächste Flugzeug nach Melbourne gesteckt.
Ein grosser Tag für ihre Opfer. «So viele Menschen haben sich dafür eingesetzt, dass dieser Tag endlich kommen würde», kommentiert die australische Organisation «Voice against Child Sex Abuse» (Stimme gegen Kindesmissbrauch), die Meldung über die Auslieferung von Malka Leifer. Wann ihr nun in Australien der Prozess gemacht wird, ist noch nicht klar. (jmh)