Bei den Angeklagten handelt es sich um Jorge R.* (40) sowie dessen beide Stiefsöhne aus Uruguay. Die Täter versuchten am 23. Dezember 2013, in die Villa des ehemaligen Schweizer Hoteliers Kurt S.* (†78) in Pollença auf Mallorca einzusteigen.
Sie betäubten den Wachhund mit einer präparierten Sobrasada, einer einheimischen Rohwurst. Die Männer ergriffen aber die Flucht, als die Alarmanlage losging.
Wenige Tage später kehrten die Einbrecher zurück. Sie bedrängten den Schweizer, als er morgens die Zeitung aus dem Briefkasten holen wollte. Sie schleppten ihn ins Haus und sperrten seine spanische Ehefrau (76) ins Bad.
Die Täter folterten Kurt S. und fügten ihm mehrere Knochenbrüche zu – offenbar um zu erfahren, wo er Wertsachen versteckt hatte.
Nur 17 Monate Haft für Helfer
Die Räuber erbeuteten gerade mal 35 Euro und liessen den schwer verletzten Mann liegen. Kurt S. starb wenige Tage später im Spital an einer Lungenverletzung, die er durch die schweren Schläge erlitten hatte.
Die leicht verletzte Ehefrau verglich die Erscheinung der Täter mit japanischen Ninja-Kriegern.
Jorge R. gelang nach der Tat die Flucht nach Chile, wo er auch wegen schwerer Drogendelikte gesucht wurde. Er konnte dank einer öffentlichen Fahndung verhaftet werden.
Für die Männer hatte die Staatsanwaltschaft jeweils bis zu 25½ Jahren Haft gefordert. Das Gericht zeigte sich jedoch relativ gnädig: Der Stiefvater, der beim tödlichen Überfall offenbar von einem weiteren, unbekannten Helfer begleitet wurde, kassierte eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren.
Weil den beiden Stiefsöhnen die Beteiligung am zweiten Einbruch nicht nachgewiesen werden konnte, kamen sie mit zwei Jahren respektive 17 Monaten Haft davon, wie das «Mallorca Magazin» berichtet. (gf)