Sie benannten ihr Baby nach Hitler
Britisches Neonazi-Paar muss ins Gefängnis

Ein Paar in England verehrt Hitler so sehr, dass sie ihrem Kind den Mittelnamen Adolf gaben. Doch das ist nicht alles. Die beiden hatten konkrete Gewaltfantasien – und müssen nun dafür hinter Gitter.
Publiziert: 18.12.2018 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2018 um 15:49 Uhr
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Adam Thomas trägt eine Ku-Klux-Klan-Robe und trägt seinen neugeborenen Sohn auf dem Arm.
Foto: West Midlands police

Adam Thomas (22) und Claudia Patatas (38) müssen ins Gefängnis. Er sechseinhalb Jahre, sie fünf. Dies entschied ein Richter eines Gerichts am Dienstag im britischen Birmingham. Bereits im November war Paar aus dem südenglischen Banbury schuldig gesprochen worden, Mitglied der verbotenen rechtsextremen Terror-Organisation National Action zu sein. Bei der Verkündung der Strafe hielten sie einander bei der Hand und weinten, berichtet der «Guardian».

Die beiden waren dem Nationalsozialismus so sehr zugetan, dass sie ihrem Sohn den Mittelnamen Adolf gegeben hatten – aus Bewunderung für den Nazi-Führer Adolf Hitler. Ein Foto zeigt Adam Thomas in einer Ku-Klux-Klan-Robe mit seinem neugeborenen Kind im Arm. Auf einem anderen Bild hält Thomas eine Nazi-Flagge, während Patatas das Kind trägt.

Sechs Mitglieder der Gruppe verurteilt

In einer Nachricht an ein anderes Gruppenmitglied schrieb Claudia Patatas, eine Hochzeitsfotografin aus Portugal, sie wolle «Konzentrationslager zurückbringen» und «alle Juden müssen getötet werden». Ihr Partner wurde ebenfalls wegen des Besitzes einer terroristischen Schrift verurteilt – dem «Anarchist Cookbook», einer Anleitung zum Bomben basteln.

Insgesamt verurteilte das Gericht sechs Mitglieder der Gruppe, die «schreckliche Ziele» hatte. Der Richter: «Sie wollten die Demokratie mit Gewalt und Morden umstürzen und einen Staat im Nazi-Stil errichten, der ganze Teile der Gesellschaft mittels Massenmord auslöschen würde.» 

Macheten, Armbrüste und ein Nazi-Dolch

Es gab Anzeichen, dass das Paar seine Gewaltfantasien in die Realität umsetzen wollte. In ihrem Zimmer, in dem auch das Baby schlief, fand die Polizei im Januar zwei Macheten und zwei Armbrüste. Unter ihrem Bett hatten sie eine Axt. Im Garten hatten sie einen Schiessstand, und die Polizei fand Kleider mit Löchern von Armbrust-Pfeilen. Ebenfalls besassen sie einen Dolch mit Hakenkreuz und andere Gegenstände mit Nazisymbolen. 

Die 2013 gegründete Neonazi-Gruppe wurde 2016 verboten. Sie hatte die Ermordung der Labour-Abgeordneten Jo Cox durch einen Rechtsextremisten im selben Jahr gefeiert. (rey)

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