Darum gehts
- Elon Musk gründet America Party, Trump kritisiert den Schritt als «lächerlich»
- US-Präsident verhöhnt Musks Charakter
- Musk deutet an, brisantes Material gegen politische Gegner zu besitzen
Im Streit um politische Ambitionen von Elon Musk (54), der mit seiner neuen America Party das US-Zweiparteiensystem zerschlagen will, haben sowohl der reichste als auch der mächtigste Mann der Welt alle Hemmungen abgelegt. Musk poltert, sein Kontrahent verhöhnt ihn.
Musk will mit der am Samstag verkündeten Amerika Partei frontal US-Präsident Donald Trump (79) angreifen, dessen loyaler Gehilfe er eben noch war. Auslöser des Konflikts: Musk hatte mit seiner Arbeit für die Kostensenkungsbehörde Doge seinen Ruf und Reichtum riskiert. «Wofür», fragte er jetzt auf X, «wenn Trump die US-Schulden um 5 Billionen Dollar erhöht?»
Trumps am Freitag unterzeichnetes neues Steuergesetz sieht US-Ausgaben und -Schulden in Rekordhöhe vor. Das Gesetz bedrohe die finanzielle Stabilität der USA und die globale Vormachtstellung des US-Dollars, meint Musk. Den USA drohe eine «Schuldensklaverei».
«Lächerlich»
Auf diese Diskussion will sich Trump gar nicht erst einlassen. Jetzt greift er seinen abtrünnigen Hauptunterstützer im Wahlkampf persönlich an. Musks Parteigründung sei «lächerlich», sagte Trump am Sonntag zu Reportern. «Dritte Parteien haben noch nie funktioniert, also kann er damit Spass haben, aber ich finde es lächerlich.»
Auf Truth Social verschärfte Trump den Ton weiter und schrieb: «Es macht mich traurig zu sehen, wie Elon Musk in den letzten fünf Wochen völlig aus den Fugen geraten und im Grunde ein Zugwrack geworden ist.»
Und Trump stellt Musk als Profiteur eines erzwungenen E-Auto-Mandats dar. Das Steuergesetz, so Trump, «schafft zum Leidwesen von Elon das lächerliche Elektrofahrzeug-Mandat ab, das jeden gezwungen hätte, innerhalb kurzer Zeit ein Elektroauto zu kaufen. Die Menschen dürfen nun kaufen, was immer sie wollen, ob Benziner, Hybride oder neue Technologien.»
Epstein-Faktor?
Trump ist bemüht, nicht nervös zu wirken. Musks neue Partei könnte ihm Stimmen im konservativen Lager abspenstig machen. Musk deutete auch an, dass er über brisantes Material gegen seine politischen Gegner verfügen könnte. Auf X hat er einen Beitrag neu gepostet, der ein Foto der verurteilten Epstein-Komplizin Ghislaine Maxwell (63) zeigt und fragt: «Warum ist sie die Einzige, die ins Gefängnis geht? Wo sind all die Männer, die Sex mit diesen minderjährigen Mädchen hatten?»
Die Trump-Regierung hatte sich im Februar mit der Veröffentlichung aller Epstein-Dokumente gebrüstet, die bislang unter Verschluss geblieben waren. Die Veröffentlichung, so US-Justizministerin Pam Bondi (59), «wirft Licht auf Epsteins ausgedehntes Netzwerk und beginnt, die Öffentlichkeit mit der längst überfälligen Rechenschaftspflicht zu konfrontieren».
Schnell stellte sich heraus, dass es sich um längst bekannte Dokumente handelte und weiterhin keine prominenten Namen in den Skandal impliziert wurden. Als aber der Streit zwischen Musk und Trump ausbrach, schrieb der Tesla- und SpaceX-Chef auf X: «Zeit, die richtig grosse Bombe platzen zu lassen. Donald Trump ist in den Epstein-Akten. Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden. Schönen Tag noch, Donald Trump!» Musk löschte den Post kurz später.
Das Thema ist für Musk noch nicht erledigt. Am Donnerstag, am Tag vor seiner Parteigründung, reagierte er mit «Ja» zu einem Post des konservativen Aktivisten Scott Presler (37) mit dem Aufruf: «Veröffentlicht die unredigierten Epstein-Akten.»