Diese Antwort hätte er sich besser zweimal überlegt! Uber-Chef Dara Khosrowshahi (50) hat sich in einem Interview beim US-Sender «HBO» zum Mord an Jamal Khashoggi (†59) geäussert. Er nannte dies einen «Fehler» der saudi-arabischen Regierung – und setzte den Mord des Journalisten mit dem Unfall des Roboter-Autos von Uber gleich, das im vergangenen Jahr eine Frau überfuhr.
«Wir haben auch Fehler gemacht, beim autonomen Fahren. Menschen machen Fehler», so Khosrowshahi. Und weiter: «Das bedeutet nicht, dass ihnen niemals vergeben werden kann.»
Dumm nur, dass es sich beim «Fehler» Saudi-Arabiens um einen Mord handelt, während dem tödlichen Unglück mit dem Roboter-Auto technisches Versagen zugrundeliegt. Zur Erinnerung: Im Oktober 2018 nahm ein Sonderkommando Khashoggi in Istanbul gefangen, tötete und zerstückelte ihn. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (34) übernahm ein Jahr danach die Verantwortung für die Tat, bestritt aber, die Tötung angeordnet zu haben. Die US-Geheimdienste kommen zu einem anderen Schluss.
Khosrowshahi krebst zurück
Pikant auch: Der Uber-CEO Khosrowshahi machte die Aussagen, als es um die Geschäftsbeziehungen seiner Firma mit Saudi-Arabien ging. Der Chef des saudischen Staatsfonds PIF, Yasir Al-Rumayyan, sitzt im Aufsichtsrat von Uber. Der Fonds ist mit 5,3 Prozent an dem amerikanischen Fahrtenvermittler beteiligt und damit sein fünftgrösster Aktionär. Khosrowshahi nannte Al-Rumayyan ein «sehr konstruktives» Vorstandsmitglied, dessen Arbeit er schätze.
Als nach der Ausstrahlung des Interviews Kritik auf Uber-Chef Khosrowshahi einprasselte, nahm er seine Bemerkungen zurück. «Ich habe in dem Moment etwas gesagt, was ich nicht glaube», teilte er in einer Erklärung mit. Khosrowshahi nannte den Mord an Khashoggi «verwerflich». Die Tat dürfe nicht vergessen werden. (nim)