Velofahrer kickt Mädchen (5) um – 1 Euro Strafe
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Shitstorm auf Social Media:Velofahrer kickt Mädchen (5) um – 1 Euro Strafe

Shitstorm auf Social Media sei Strafe genug
Velofahrer kickt Mädchen (5) um – 1 Euro Strafe

In Belgien wurde ein Mann verurteilt, weil er mit seinem Velo absichtlich ein Kind umgefahren hat. Da er dafür allerdings bereits auf Social Media blossgestellt wurde, muss er nur einen Euro Busse zahlen, urteilte der Richter.
Publiziert: 05.03.2021 um 10:50 Uhr
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Familie Mpasa spaziert in Belgien durch einen Park. Der Vater filmt.
Foto: Screenshot Blick TV

An Weihnachten des vergangenen Jahres spazierte Patrick Mpasa mit seiner Frau und seinen Kindern durch einen Park im belgischen Baraque Michel. Die Frau zieht den Schlitten, die Kinder erfreuen sich an den weissen Bäumen und Strassen, der stolze Patrick filmt. Auf einmal taucht von hinten ein Velofahrer auf und versucht, in relativ hohem Tempo an der Familie vorbeizukommen. Das Unterfangen gelingt. Dabei fährt er allerdings sein Knie aus und trifft das Mädchen (5). Sie fällt zu Boden. Der Velofahrer fährt weiter.

Die Szene führte in Belgien zu einem Gerichtsfall. Mpasa erzählte vor Gericht, wie er den Mann nach dem Überholmanöver stoppte, dieser sich aber nicht reumütig gezeigt habe. Daraufhin habe Mpasa das Video auf Social Media gepostet, und, nachdem er Zustimmung von seinen Followern erhielt, die Polizei eingeschaltet. Diese konnte den Mann daraufhin identifizieren.

«Hinterrad rutschte weg»

Vor Gericht sagte der Velofahrer, er habe gespürt, wie «mein Hinterrad wegrutschte, als ich in der Nähe des Mädchens war». Er habe deshalb sein Knie bewegt, um die Balance halten zu können. Die Verteidigung sah das anders. Der Anwalt von Mpasa sagte, der Mann sei einfach genervt gewesen über all die Menschen, um die er ständig herumkurven musste.

Diese Woche urteilte das Gericht, dass der Velofahrer der Familie einen Euro als Wiedergutmachung zahlen muss. Der Richter begründete die Strafe damit, dass der Mann das Knie zwar absichtlich ausgestreckt habe, das Ganze aber ein harmloser Vorfall sei und der Mann auf Social Media schon genug Kritik habe einstecken müssen. Zudem habe er nach seiner Festnahme bereits einige Zeit in Untersuchungshaft verbracht.

Möglich wäre eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr gewesen. (vof)

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