Es waren nicht Hunderte wie beim Sex-Mob von Köln, ihre Masche war jedoch dieselbe: Während des Karnevals der Kulturen am Pfingstwochenende in Berlin-Kreuzberg sollen zwölf Männer mindestens acht Frauen durch sogenanntes Antanzen sexuell belästigt haben.
Die Vorfälle ereigneten sich an allen Abenden von Freitag bis Montag, wie die Polizei heute mitteilte. Die Tatverdächtigen aus Tunesien, Marokko, Algerien und Libyen sollen die Frauen beim Tanzen vor Bühnen umringt und im Intimbereich angefasst haben – an der Brust, am Po und im Schritt. Körperliche Verletzungen habe keines der Opfer erlitten.
Die bedrängten Frauen sind zwischen 16 und 48 Jahre alt. Einige seien laut eigener Aussage mit Freundinnen unterwegs gewesen, denen das gleiche passiert sei.
«Erniedrigend und frauenverachtend»
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um Jugendliche. Mindestens vier verdächtige Männer seien bisher bekannt. Weitere Verdächtige wurden vor allem wegen Trickdiebstählen mit Antanzen ohne sexuelle Nötigung festgenommen. In mehreren Fällen konnten Zeugen die Frauen befreien oder die Situation filmen.
Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) bezeichnete die Übergriffe beim Karneval der Kulturen heute als «erniedrigend» und «frauenverachtend». «Zum Glück hat es mutige Personen gegeben, die Zivilcourage bewiesen haben», teilte Henkel über seinen Pressedienst mit. (gr)