Seltenes Rapunzel-Syndrom
Ärzte entfernen Patientin riesiges Haarknäuel aus Magen

Beim Rapunzel-Syndrom reissen sich Betroffenen die Haare aus und essen sie. Einer Patientin in Tschechien wurden nun ein Knäuel aus dem Magen entfernt. Es wog 200 Gramm.
Publiziert: 08.03.2023 um 12:30 Uhr
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Ärzte haben einer Frau in Tschechien ein 200 Gramm schweres Haarknäuel entfernt. (Symbolbild)
Foto: Getty Images

Ärzte in Tschechien haben einer jungen Patientin ein 200 Gramm schweres Haarknäuel aus dem Magen entfernt. Das Mädchen leide an dem äusserst seltenen Rapunzel-Syndrom, bei dem Menschen ihre Haare ausreissen und essen, teilte das Krankenhaus im schlesischen Opava mit.

Das sei eine sehr ernste Erkrankung, sagte der behandelnde Chirurg Matus Peteja am Mittwoch. Im schlimmsten Fall hätte gedroht, dass Gewebe abstirbt. Das Kind überstand den Eingriff, der bereits Ende Februar stattfand, ohne Komplikationen.

Ein Verschluss des Verdauungstrakts droht

Die Operation wurde den Angaben zufolge minimalinvasiv über die Magenwand mithilfe einer Bauchspiegelung durchgeführt. Das Haarknäuel habe eine Fläche von rund 20 mal acht Zentimetern eingenommen.

Beim Rapunzel-Syndrom handelt es sich um eine psychische Störung, die schwerwiegende Folgen haben kann. Neben Bauchschmerzen kann das Haarknäuel einen Verschluss des Verdauungstrakts auslösen und sogar zum Tode führen. Benannt ist das Syndrom nach der Märchengestalt Rapunzel der Brüder Grimm, die über einen ungewöhnlich langen Haarzopf verfügt. (SDA)

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