Darum gehts
Mineralien-Deal nach monatelangen Verhandlungen unterzeichnet
US-Präsident Donald Trump fordert Ukraine zum Verzicht der Halbinsel Krim auf
Diskussionen um neue Sanktionen gegen Russland
Selenski fordert härtere Sanktionen gegen Putin
Bei massiven russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht zum Samstag nach Angaben der Ukraine mindestens 15 Menschen verletzt worden. Zwei weitere Verletzte habe es in der Region um Kiew gegeben, teilte die Polizei mit. Nach Angaben der ukrainischen Luftabwehr setzte Russland bei den nächtlichen Angriffen insgesamt 14 ballistische Raketen und 250 Kampfdrohnen ein. Hauptziel der Attacken sei Kiew gewesen.
Die Kiewer Stadtverwaltung berichtete von Bränden und herabgestürzten Trümmern in mehreren Teilen der Stadt. Präsidialamtschef Andrij Jermak sagte, Russland tue alles, «um einen Waffenstillstand zu verhindern und den Krieg fortzusetzen».
Ukraine-Präsident Selenski meldete sich auf X zu Wort: «Die Ukraine hat mehrfach einen Waffenstillstand vorgeschlagen – sowohl einen vollständigen als auch einen Luftwaffenstillstand. All dies wurde ignoriert. Es ist klar, dass deutlich stärkerer Druck auf Russland ausgeübt werden muss, um Ergebnisse zu erzielen und echte Diplomatie zu betreiben.»
Er fordert weitere Sanktionen von den USA und Europa gegenüber Russland. «Nur zusätzliche Sanktionen gegen Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft werden Moskau zu einem Waffenstillstand zwingen.»
Zwei Menschen sterben durch russischen Angriff auf Odessa
Ein russischer Angriff mit zwei ballistischen Raketen auf die südukrainische Hafenstadt Odessa forderte am Freitag zwei Menschenleben. Bei einer weiteren Attacke auf die ostukrainische Stadt Tschuhujiw starb eine Frau.
In der Nacht auf Samstag griff Russland zudem die Hauptstadt Kiew mit Drohnen an. Mindestens acht Menschen wurden durch Trümmer abgeschossener Drohnen verletzt. Bürgermeister Vitali Klitschko warnte die Bewohner der Metropole auf Telegram vor weiteren Angriffen.
Putin will russische Waffenexporte ausbauen
Trotz des von ihm befohlenen Ukraine-Kriegs will Kremlchef Wladimir Putin russische Waffenexporte in andere Länder ankurbeln. «Es ist nötig, den Umfang der Exportlieferungen aktiv zu vergrössern», sagte er bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede bei einer Sitzung des Ausschusses für militärisch-technische Zusammenarbeit. Der Auftragsbestand für russische Militärerzeugnisse sei hoch – im Umfang von Dutzenden Milliarden Euro.
Entscheidend und an erster Stelle bleibe unverändert die Versorgung der Einheiten im Ukraine-Krieg, sagte Putin. Dafür solle es neue staatliche Anreize geben. Zugleich müsse Russland seine Position auf dem internationalen Rüstungsmarkt behaupten und bei harter Konkurrenz bestehen. Im vergangenen Jahr sei Moskau seinen Exportverpflichtungen bei den ausländischen Partnern im Grossen und Ganzen nachgekommen. Den ausländischen Partnern solle künftig ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen angeboten werden.
Russland will Bedingungen für Frieden an Ukraine übergeben
Ist das ein Schritt in Richtung Frieden? Russland ist bereit, Kiew unmittelbar nach Abschluss des Gefangenenaustauschs einen Dokumententwurf zu übergeben, in dem die «Bedingungen für den Abschluss einer langfristigen Vereinbarung zur Lösung des Konflikts» aufgeführt seien, erklärte der russische Aussenminister Lawrow am Freitag.
Russlands Staatschef Putin hatte nach dem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump bereit erklärt, gemeinsam mit der ukrainischen Regierung an einem «Memorandum» zur Vorbereitung eines «möglichen künftigen Friedensabkommens» zwischen beiden Staaten zu arbeiten. Zu der bisher von Trump geforderten bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg äusserte Putin sich hingegen nicht.
Toter nach russischem Doppelschlag auf Hafen von Odessa
Bei einem russischen Angriff mit zwei ballistischen Raketen auf die südukrainische Hafenstadt Odessa ist nach Behördenangaben mindestens ein Mensch getötet worden. Er sei ein Hafenmitarbeiter gewesen, teilte Gebietsgouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit. Weitere acht Menschen seien verletzt worden. Darunter seien vier Schwerverletzte, hiess es.
Ein anderer russischer Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Tschuhujiw forderte ebenfalls Opfer. Eine Frau sei getötet worden, teilte der Gouverneur des Charkiwer Gebiets, Oleh Synjehubow, bei Telegram mit. Zudem seien zwei Männer verletzt worden.
Seniorin wegen Kritik am Ukraine-Krieg verurteilt
Ein russisches Gericht hat die 84 Jahre alte Kriegsgegnerin Ljudmila Wassiljewa nach Kritik an Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine zu einer Geldstrafe von 10'000 Rubel (etwa 104 Franken) verurteilt.
«Leute! Beenden wir den Krieg!»
Wassiljewa hatte zum dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs im Februar in ihrer Heimatstadt St. Petersburg (früher Leningrad) bei einer Mahnwache ein Schild gehalten mit der Aufschrift: «Leute! Beenden wir den Krieg! Wir sind verantwortlich für den Frieden auf dem Planeten Erde». Solche Fälle von Zivilcourage kommen in Russland nicht oft vor.
Das Gericht sah indes wie im Fall anderer Kriegsgegner, die immer wieder zu langen Haftstrafen verurteilt werden, einen Angriff auf die Ehre der russischen Armee. Der kremlkritischen russischen Zeitung «Nowaja Gaseta» zufolge kamen mehr als 60 Unterstützer Wassiljewas zum Gericht. Kaum jemand habe aber Zugang zum Saal erhalten. Wassiljewa war seit Kriegsbeginn 2022 immer wieder mit pazifistischen Aktionen aufgetreten. Mehrfach wurde sie bei Anti-Kriegs-Kundgebungen festgenommen.
«Frieden, wenn Russland nicht mehr angreifen kann»
Die Ukraine sieht auf russischer Seite keine Bereitschaft für eine diplomatische Lösung und hat den Westen zu weiteren Waffenlieferungen und Sanktionen aufgefordert.
«Derzeit gibt es keinen Raum für Kompromisse», schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, auf Telegram. Die Forderungen Moskaus seien indiskutabel, da sie der Ukraine die Lebensfähigkeit nehmen würden. Der Kreml fordert von Kiew Gebietsabtretungen, Abrüstung und den Verzicht auf den Beitritt zum Militärbündnis Nato.
Russland und Ukraine tauschen Gefangene aus – 390 freigelassen
Russland und die Ukraine haben nach russischen Angaben ihren bisher grössten Gefangenenaustausch begonnen und jeweils 390 Menschen freigelassen. Es seien jeweils 270 Kriegsgefangene und 120 Zivilisten übergeben worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der vereinbarte Austausch von insgesamt jeweils 1000 Gefangenen werde in den kommenden Tagen fortgesetzt, hiess es.
Der bislang grösste Austausch in mehr als drei Jahren des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war vergangene Woche bei Gesprächen in Istanbul vereinbart worden. Er blieb das einzige Ergebnis der ersten direkten russisch-ukrainischen Gespräche seit 2022, auf die vor allem US-Präsident Donald Trump gedrängt hatte. In den Tagen danach tauschten beide Seiten Namenslisten aus und trafen Vorbereitungen.
Mit der Nachricht des Austauschs ging Trump als Erster an die Öffentlichkeit. «Glückwunsch an beide Seiten zu diesen Verhandlungen», schrieb er in seinem Netzwerk Truth Social.
Merz fordert von XI Unterstützung einer möglichen Waffenruhe
Der deutsche Kanzler Friedrich Merz (69) hat beim chinesischen Präsidenten Xi Jinping (71) dafür geworben, die internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Das teilte der deutsche Regierungssprecher Stefan Kornelius (59) nach dem ersten Telefonat der beiden seit dem Amtsantritt des Kanzlers vor zweieinhalb Wochen mit.
Jetzt soll EU ukrainische Armee finanzieren
Der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko hat zur weiteren Abwehr der seit 2022 andauernden russischen Invasion eine direkte Finanzierung der ukrainischen Armee durch EU-Staaten vorgeschlagen. «Heute gewährleistet die ukrainische Armee nicht nur den Schutz der Ukraine, sondern ganz Europas», begründete Martschenko den Vorschlag gemäss einer Regierungsmitteilung bei Telegram.
Die Ausgaben für die ukrainischen Streitkräfte würden dabei nur einen geringen Teil der Wirtschaftsleistung der EU ausmachen. Zudem könnten diese Verteidigungsausgaben auf die Pflichtausgaben der Staaten in der Nato angerechnet werden, schlug er vor.
Auch sollte das ukrainische Militär selbst nach einem Friedensschluss aus dem Ausland finanziert werden. «Sogar wenn ein dauerhafter Frieden erreicht wird, bleibt das Schlüsselrisiko der europäischen Sicherheit seitens Russlands bestehen», hob der Minister hervor. Die Unterstützung der Ukraine sei daher eine Investition in die Stabilität Europas.