Nikolas Colton Evans (21) geriet Ende März in eine Schlägerei, die er nicht überlebte: Ein Mann schlug ihm derart heftig, dass Nikolas zu Boden stürzte und sich schwerste Kopfverletzungen zutrug. Im Spital konnten die Ärzte nur noch den Hirntod des Jungen feststellen.

Nikolas Mutter Marissa war am Boden zerstört. Bis sie merkte, dass es jetzt an ihr lag, den letzten Wunsch ihres Jungen zu erfüllen: Kinder.

«Er sprach immer wieder davon, dass er einmal drei Buben haben wollte. Er hatte sich sogar schon ihre Namen ausgedacht: Hunter, Tod und Van», erzählt Marissa gegenüber amerikanischen Medien.

Deswegen steht für die Mutter fest: Sie will Nikolas Wunsch auch über dessen Tod hinaus erfüllen. «Ich will auch, dass Nikolas weiterlebt. Ich will einen Teil von ihm behalten», so Marissa. Das Sperma des Toten sollte also abgezapft und zu gegebenen Zeitpunkt einer Leihmutter eingesetzt werden.

Die Zeit drängte

Um an das Sperma des 21-Jährigen zu kommen, braucht es allerdings eine richterliche Verfügung. Marissa engagierte Anwalt Mark Mueller, der vor Gericht für die Herausgabe des Spermas kämpfen sollte. Denn obwohl Marissa alle Organe ihres Sohnes gespendet hat, rückt das Krankenhaus ohne richterliche Anordnung nicht mit dem wertvollen Eiweiss heraus.

Dabei drängt die Zeit: Denn es ist entscheidend, dass das Sperma von Nikolas innerhalb von 24 Stunden, nachdem die lebenserhaltenden Apparate abgeschaltet werden, abgezapft werden kann. Ansonsten ist die wertvolle Flüssigkeit nicht mehr zu gebrauchen.

Richter Guy Herman, den man zu einer Eilanhörung gebeten hatte, hörte sich den aussergewöhnlichen Sachverhalt an und hat jetzt entschieden: Mutter Marissa darf an das Sperma ihres Sohnes: Ein Urologe wird noch in diesen Tagen aufgeboten.

Er wird Nikolas besuchen, bevor man alle Apparate abstellt. Erst dann wird der junge Mann seine Ruhe finden. (gux)

Seine Mutter will an sein Sperma