Diese Woche ging es im Parlament in Bangkok um die Haushaltsdebatte. Doch Lust darauf hatte Ronnathep Anuwat nicht. Der Abgeordnete hatte eine andere Idee. Er zückte sein Handy und schaute einen Porno. Konzentriert schaute der Politiker auf sein Natel. Mehr als zehn Minuten lang konnte er seine Augen nicht vom Bildschirm und den pikanten Bildern lösen. Darauf zu sehen: junge nackte Frauen. Um auch alles genau zu sehen, nahm er seinen Mundschutz ab.
Dumm nur: Anuwats Porno-Pause flog auf. Reporter konnten alles genau von der Tribüne aus beobachten, zückten ihr Handy und dokumentierten das wilde Treiben. Erwischt! Darauf angesprochen, gestand Ronnathep Anuwat seine Porno-Pause. Allerdings lieferte er gleich eine Erklärung mit, wieso er sich während der Haushaltsdebatte Nacktbilder auf dem Handy anschauen musste. Denn alles sei ganz anders, als es aussehe.
Hatte Angst um das Mädchen
Er behauptete, dass er die Bilder von einem Mädchen geschickt bekommen hatte, das «um Hilfe bat» und «Geld wollte». Daher habe er die Aufnahmen genau studiert, um ausschliessen zu können, dass sich die Frau in Gefahr befindet. Das sei notwendig gewesen, da er befürchtet hatte, dass sie «von Gangstern belästigt wurde, und gezwungen wurde, diese Bilder zu machen». Das berichtet «Daily Mail». Und genau in diesem Moment hätten die Journalisten dieses Foto von ihm gemacht. Ein grosses Missverständnis also. Die Bilder habe er inzwischen gelöscht.
Politisch hat der Vorfall kein Nachspiel für Anuwat. Ihm droht maximal eine Verwarnung, erklärte Parlamentssprecher Chuan Leekpai. Bis jetzt habe aber kein Abgeordneter Beschwerde eingereicht. Zudem sei das eine persönliche Angelegenheit. (jmh)