Hurrikan Irma hat in der Karibik eine tödliche Spur der Verwüstung hinterlassen. Häuser wurden zerstört, Strassen unter Wasser gesetzt, und die Kommunikation kam vielerorts wegen beschädigter Stromleitungen zum Erliegen (BLICK berichtete). Besonders hart von Irma getroffen wurde vergangenen Mittwoch Sint Maarten. Mindestens dreizehn Menschen sollen gestorben sein, von mindestens sieben Menschen fehlt noch jede Spur.
Die Insel braucht Hilfe dringender denn je. «Es gibt kein Essen mehr», wird ein Insel-Bewohner zitiert. «Menschen kämpfen in den Strassen um das, was noch übrig ist.» Knapp eine Woche nachdem Irma auf die Karibik-Insel traf, macht sich nun das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) auf den Weg in die Karibik.
Nach Haiyan und Matthew: Hilfe für Irma-Opfer
Gemeinsam mit dem holländischen Roten Kreuz koordiniert ein Nothelfer-Team von erfahrenen Logistikern des Schweizerischen Roten Kreuzes den Einsatz in Sint Maarten. Der SRK-Nothilfe-Logistiker Thomas Büeler (40) ist einer der fünf Nothelfer, die am Mittwochmorgen von Zürich nach Sint Maarten reisen.
Büeler arbeitet bereits seit zehn Jahren bei der Not- und Katastrophenhilfe des SRK. «Sint Maarten ist nicht mein erster Einsatz in einem Katastrophengebiet», so Büeler zu BLICK. Mittlerweile habe er schon zwischen 15 und 20 Einsätze begleitet. So war er unter anderem 2010 und 2016 auf Haiti, nachdem das Land von einem Erdbeben und sechs Jahre später von Hurrikan Matthew getroffen wurde. Ausserdem leistete er 2013 nach Taifun Haiyan auf den Philippinen und 2015 nach dem Erdbeben in Nepal vor Ort Nothilfe.
Letztes Stück der Reise mit Militärmaschine
Das Team ist vor Ort für das Entgegennehmen und Koordinieren von Hilfsgütern der unterschiedlichen Rot-Kreuz-Organisationen verantwortlich. Bei den Mitgliedern handelt es sich laut SRK-Sprecherin Katharina Schindler um zwei beim SRK tätige Helfer sowie um drei Personen aus dem privaten Wirtschaftssektor. Als Nothelfer im Bereich Logistik verfügen alle über entsprechende Kenntnisse.
Die Helfer reisen diesen Mittwochmorgen gegen 7 Uhr vom Flughafen Zürich Kloten über Amsterdam und mit Zwischenstopp in Curaçao letztlich nach Sint Maarten. Das Nothelfer-Team muss das letzte Stück ihrer Reise, von Curaçao nach Sint Maarten, allerdings mit einer Militärmaschine antreten, denn Irma hat den Princess Juliana International Airport stark in Mitleidenschaft gezogen. Läuft alles nach Plan, sollte das SRK-Team noch am gleichen Tag im Katastrophengebiet eintreffen.
Das autonome, zur niederländischen Krone gehörende Land Sint Maarten nimmt den südlichen Teil der Karibikinsel St. Martin ein. Hier wurden rund 75 Prozent aller Häuser zerstört. Der nördliche, grössere Teil der Insel gehört zum französischen Überseegebiet Saint-Martin. Ausgeweitet auf die gesamte Insel soll die Zerstörungswucht gar 95 Prozent betragen.