Lea (20) aus Rapperswil-Jona SG war mit ihrer Mutter am Weihnachtsmarkt in Strassburg (F) – nur Minuten bevor Terrorist Chérif Chekatt (29) das Feuer eröffnete. Glück für die Schweizer: Sie verlassen den späteren Tatort gerade noch rechtzeitig. «Wir kamen gerade im Hotel an, als es plötzlich knallte», sagt Lea.
Dass es sich dabei um Schüsse handelte, dass gerade ein Terroranschlag im Gange ist, begreift die 20-Jährige zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dann beginnt das Telefon der Schweizerin zu klingeln: «Kollegen wollten von mir wissen, ob ich noch lebe. Erst da habe ich verstanden, was überhaupt los ist.» Die Strassen seien wie leer gefegt gewesen: «Nur schwer bewaffnete Militärpolizisten waren überall zu sehen», so Lea.
Terror-Bilder lassen die Mutter nicht mehr los
Erst am nächsten Morgen zeigt sich, wie knapp Mutter und Tochter dem offenbar islamistisch motivierten Terroristen entgingen. Direkt vor dem Hotelfenster ist eine Polizeiabsperrung. «Auf dem Boden war Blut zu sehen», erzählt Lea.
Mutter und Tochter haben Strassburg mittlerweile verlassen. «Wir wollten sowieso heute abreisen, sind jetzt aber einige Stunden früher los.» Tochter Lea macht am Telefon einen gefassten Eindruck. Die Mutter lassen die blutigen Bilder aber nicht mehr so einfach los: «Sie hat die ganze Nacht keine Auge zugetan», sagt die Tochter.
Trotz allem: Ihre Freude an Weihnachtsmärkten lassen sich die beiden Schweizerinnen nicht von Terror kaputtmachen. «Wir sind momentan in Colmar (F) am berühmten Weihnachtsmarkt». (sac)
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