Als die Schweizerin Gisela H.* (28) von der Arbeit nach Hause kam, war der kleine Josef tot. Das dreimonatige Baby lag leblos in der Kinderschaukel im Wohnwagen der Familie, in dem H. mit ihrem Mann Brian (37) wohnt. Das Paar wohnte in Alvin, einem Vorort der texanischen Metropole Houston.
Der Schädel des Babys war zertrümmert. Das Gesicht von der Stirn bis zu den Wangen mit Blutergüssen übersät. Das berichten der Lokal-TV-Sender «ABC13» und die Zeitung «The Facts» auf Berufung von Polizeiangaben und Gerichtsakten.
Gisela H. alarmierte die Polizei. Die Beamten verhafteten zunächst ihren Mann Brian H.. Ein paar Tage später die Auswandererin aus Kriens LU. Beide sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft – die Mutter, weil sie wusste, dass das Baby in Gefahr ist, wenn sie es ihrem Mann überlässt.
Vater soll Bub beruhigt haben
Laut eigenen Aussagen soll der Vater an besagtem Tag auf dem Sofa eingeschlafen sein, als er dem Baby und den zwei weiteren Kindern (1 und 4) beim Spielen zugeschaut hat.
Als der Säugling zu weinen begann, soll Brian H. aufgewacht sein. Er will den kleinen Josef beruhigt haben und anschliessend zum Schlafen zurück in die Schaukel gelegt haben.
So soll Baby Josef noch in der Schaukel gelegen haben, als Gisela H. nach der Arbeit nach Hause kam. Als sie feststellte, dass er kalt ist und nicht atmetet, alarmierte sie sofort die Rettungskräfte. Diese stellten aber nur noch den Tod des Säuglings fest.
Vor der Arbeit wurde getrunken und Marihuana geraucht
Die Mutter gab nach dem Vorfall zu, an diesem Tag gemeinsam mit ihrem Mann Marihuana geraucht zu haben. Brian H. soll auch getrunken haben, bevor seine Frau das Haus verliess.
Weiter gestand die Schweizerin, dass sie während der Schwangerschaft und nach der Geburt des heute einjährigen Kindes die Droge Meth konsumiert hatte.
Die Eltern wurden zuvor bereits einmal positiv auf die Substanz Methamphetamin getestet. Die Kinder wurden dann ein Jahr lang beim Grossvater untergebracht.
Die beiden anderen Kinder wurden nun zu Pflegefamilien gegeben. Die Polizei hat bis jetzt noch keine genauen Angaben, wie der Säugling genau ums Leben kam.
Brian H. wurde schon wegen ähnlichem Fall verurteilt
Gisela H. könnten wegen Gefährdung ihrer Kinder 2 bis 20 Jahre Haft drohen. Ihr Mann ist bereits wegen mehrerer Delikte vorbestraft.
1999 kam es mit einem zweijährigen Mädchen bereits zu einem ähnlichen Fall. Auch damals sollte Brian H. auf das Kind aufpassen. Dieses erlitt wegen mehrerer Schläge auf den Hinterkopf ein Schädel-Hirn-Trauma, wie «The Facts» schreibt.
Dem Vater könnten wegen Verletzung seines Kindes in Zusammenhang mit dessen Tod 5 bis 99 Jahre Haft drohen.
Die Behörden rechnen zudem damit, dass sich Gisela H. in die Schweiz absetzen und so das Verfahren verzögern könnte. (lz)
* Name der Redaktion bekannt