Schweizer Snowboarder stirbt in Livigno in Lawine
Tod beim Heli-Skiing

Er liebte den Schnee, den Sport und das Snowboardfahren. Jetzt ist Christoph L. († 34) tot.
Publiziert: 23.01.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:59 Uhr
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Christoph L. war ein begeistertet Sportler.
Von Lea Gnos und Myrte Müller

Der Sozialarbeiter aus Kreuzlingen TG ist mit einer Heli-Ski-Tourengruppe auf dem Monte Garone bei Livigno (I) unterwegs, als er am Dienstag unter einer Lawine begraben wird.

Um 13 Uhr bricht die Gruppe aus zwei Schweizern und zwei Dänen zu ihrer Tour auf. Begleitet werden sie von Skilehrer Matteo Galli (43). Sie befinden sich unterhalb des Skigebiets Carosello 3000 auf einer Höhe von etwa 2300 Metern. «Es war nur eine kurze Abfahrt von 30 Minuten», sagt Skilehrer Galli, «wir fuhren in Etappen.» Als sie zu einem steilen Hang kommen, fährt der Guide vor: «Ich sah etwa 450 Meter über uns ein Schneebrett. Also schrie ich den anderen zu, sie sollen sich rechts halten und mir folgen.»

Doch nur ein Fahrer schafft es zu ihm auf die sichere Seite. Galli ist auf seinen Ski beweglicher als die Snowboarder in der Gruppe. Sie versuchen, der Lawine davonzufahren – vergeblich. Christoph L., sein Kollege Daniel und einer der Dänen werden unter den Schneemassen begraben. Mit Schaufeln versuchen der Guide und der zweite Däne die Verschütteten  zu befreien.

Zuerst finden sie Daniel, einen der beiden Schweizer. «Ich sah seinen Rucksack aus dem Schnee ragen», sagt der Skilehrer. Daniel atmet noch. Dann finden sie den Dänen. Er ist bewusstlos.

Christoph L. war weiter weg von der Gruppe, als die Lawine ihn erfasste. Von ihm fehlt zunächst jede Spur. Als der Rettungshelikopter 20 Minuten später an der Unglücksstelle ankommt, ist der Verschüttete zwar geborgen. Aber er hat einen Herzstillstand und ist stark unterkühlt. Sofort wird er ins Spital nach Bergamo geflogen. Noch ist unklar, was die Lawine auslöste. Es war bereits die dritte innerhalb von vier Tagen in diesem Gebiet.

Als die Mutter von Christoph L. vom Unglück erfährt, macht sie sich sofort auf den Weg. «Ich fuhr mit meinem Mann und meinem Sohn im Auto los. Um 3.30 Uhr kamen wir im Spital an», sagt sie. Da ist Christoph L. bereits tot.

Mittlerweile ist die Familie wieder zu Hause in Kreuzlingen. «Ich bin unendlich traurig», sagt die Mutter, «Christoph liebte Sport. Jedes Jahr gingen wir miteinander auf eine Velotour.» Sie blättert in einem Fotoalbum. Christoph hatte es für sie angefertigt. Als Erinnerung an die gemeinsamen Ausflüge.

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