Schweizer bauen Seilbahn zu Hindi-Tempel
In der Gondel auf den heiligen Berg

Die Bähnli-Bauer von Garaventa aus Goldau SZ haben ein neues Prestigeprojekt beendet: Im Norden Indiens ist die Seilbahn am Vaishno Devi eingeweiht worden. Sie führt zum gleichnamigen Tempel, der im Hinduismus grosse Bedeutung hat.
Publiziert: 27.12.2018 um 01:54 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2022 um 09:59 Uhr
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Verkürzt die Pilgerreise um fast eine Stunde: die Garaventa-Bahn zwischen Bhawan and Bhairon in Indien.
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Guido FelderAusland-Redaktor

Der Vaishno-Devi-Tempel auf 1600 Meter Höhe ist einer der heiligsten Tempel in Indien. Zu Tausenden pilgern die Hindus von der 850 Meter hoch gelegenen Kleinstadt Katra aus den beschwerlichen 13,5 Kilometer langen Weg hinauf, um der Göttin Mata Adi Shakti Opfergaben zu bringen. Viele benützen mehr oder weniger sichere Fahrzeuge, die auf der steilen, kurvigen Strasse oft den Geist aufgeben.

Nun vereinfacht die Schweizer Seilbahnfirma Garaventa aus Goldau SZ den Pilgern diesen Weg. Auf dem Abschnitt zwischen Bhawan und Bhairon ist eine Luftseilbahn eingeweiht worden, die die Reisezeit erheblich verkürzt. Brauchten die Pilger für diese Strecke bisher eine Stunde, bringt sie die Seilbahn in nur drei Minuten zur nächsten Station.

Lob an die Ingenieure

Die Bahn, die 800 Personen pro Stunde befördert, hat eine Länge von 443 Metern und überwindet eine Höhe von 236 Metern. Garaventa lieferte die elektromechanischen Komponenten sowie die Kabinen, die je 45 Personen fassen. Auch führten die Fachleute aus Goldau mit den indischen Bahnbetreibern Evakuierungsübungen durch.

Die zur österreichischen Doppelmayr gehörende Firma Garaventa arbeitete in Indien mit der einheimischen Damodar Ropeways Constructions Company zusammen.

«Eine Ehre für uns»

Satya Malik, der Gouverneur von Jammu und Kashmir sowie gleichzeitig auch Präsident der heiligen Stätte, lobte die Ingenieure, «die dieses Megaprojekt vollbracht haben». Nun könnten sich auch ältere und behinderte Pilger ihren Wunsch erfüllen, den Tempel zu besuchen. 

In Goldau ist man stolz. Garaventa-CEO Arno Inauen (50) sagt zu BLICK: «Es war uns eine Ehre, am heiligen Berg unsere Seilbahn zu bauen. Speziell daran ist, dass es im Seilbahnland Indien die erste Bahn ist, die komplett auf europäischer Technologie basiert.»

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