Karl B. (56) setzte sich 2011 nach Thailand ab. Grund: Das Kantonsgericht St. Gallen hatte ihn wegen mehrfacher Vergewaltigung, Inzests und sexueller Nötigung zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Flucht war ein Hohn für seine Tochter und deren Freundin, die er jahrelang missbraucht hatte.
Mitte Januar wird Karl B. in seinem Haus in Thailand verhaftet. Jetzt wird er in die Schweiz ausgeliefert, wie Sprecher Folco Galli vom Bundesamt für Justiz (BJ) dem «Tagesanzeiger» bestätigt. Karl B. habe in seine Auslieferung eingewilligt. Daraufhin hätten die thailändischen Behörden das Auslieferungsgesuch der Schweiz gutgeheissen.
Noch befindet sich der «dicke Charly», wie er im Zürcher Milieu genannt wurde, in einem thailändischen Gefängnis in Auslieferungshaft. Die Reise in die Schweiz ist nicht ganz einfach: Karl B. ist stark fettleibig, bezieht darum auch eine IV-Rente.
Gemäss dem Leiter des St. Galler Amts für Justizvollzug schicke man zwei Polizisten und eine «medizinisch geschulte Person» an den Flughafen Bangkok, um den Mann abzuholen, schreibt der «Tagesanzeiger». Ob der verurteilte Straftäter mit einem Linienflug oder einem Sonderflug in die Schweiz zurückgebracht wird, ist nicht bekannt.
Die kleine Tochter und deren Freundin missbraucht
Karl. B. hatte auf scheusslichste Weise sein Töchterchen zwischen ihrem siebten und zehnten Altersjahr sexuell ausgebeutet. Dessen gleichaltrige Freundin musste dasselbe Schicksal erdulden.
Im Frühjahr 1993 stellte der Kinderschänder seine Tochter und deren Freundin zwei Erwachsenen Männern zur Verfügung. «Zu diesem Zweck wurden die Kinder im Keller der Familienwohnung auf eine Matratze am Boden gefesselt», schreibt das Bundesgericht. «Die zwei Männer vollzogen nacheinander den Beischlaf an je einem Kind, in Beisein von B.» (num)