Polizist Torbjörn Lundgren kommt nach der Alarmierung der Rettungskräfte als erster beim Auto von Peter Skyllberg (44) an. Gemeinsam mit dem Schneetöff-Fahrer schaufelt er eine Vordertüre frei und er kann ins Innere blicken.
Lundgren beschreibt gegenüber «Aftonbladet»: «Der Mann lag in seinem Schlafsack auf dem Rücksitz, nur sein Kopf schaute heraus.» Es sei ein Wunder, dass Skyllberg noch lebe. Mit letzter Kraft habe er es geschafft, zur Türe rauszukriechen.
«Er hatte Hosen und ein T-Shirt an, war nur noch Haut und Knochen. Ich habe noch nie einen so dünnen Mann gesehen», sagt Lundgren.
Seit Sommer abgetaucht
Seit dem 19. Dezember habe er nichts mehr gegessen, sagte Peter Skyllberg bei seiner Rettung. Gut möglich ist jedoch, dass er seit Sommer in seinem Auto lebte. In einem nicht weit entfernten Tankstellen-Shop wurde er regelmässig gesehen.
«Er kam oft her, um Kaffee und Würstchen zu kaufen», sagt der Besitzer des Shops, Andreas Östensson, zu «Expressen». Skyllberg habe gesagt, dass er im Wald lebe und im Zelt oder im Auto schlafe, sagt er.
Bekannte von Skyllberg beschreiben ihn als komischen Kauz, einen der nicht gut mit Enttäuschungen umgehen könne. «Er hatte schon früher psychische Probleme», sagt einer, der mit ihm zusammenarbeitete. «Wenn ihn eine Frau verliess, konnte er das jeweils nicht akzeptieren.» Es sei nicht das erste Mal, dass Skyllberg alles stehen- und liegengelassen habe und abgehauen sei. Schwedische Medien berichten, dass Skyllberg mit Immobilien-Geschäften Schulden in der Höhe von rund 200'000 Franken angehäuft hatte (Blick.ch berichtete).
Wie überlebt?
Dr. Ulf Segerberg von der Uni-Klinik Noorland sagt, er habe noch nie einen Fall wie denjenigen von Skyllberg gehabt. Er glaubt, dass der Mann durch den «Iglu-Effekt» des Autos am Leben gehalten worden sei. Er habe es offenbar geschafft, seine Körpertemperatur beständig warm zu halten.
Skyllberg ist nicht der erste Mensch, der in der Wildnis unter Extrembedingungen überlebt hat. Der japanische Wanderer Mitsutaka Uchikoshi schlug sich im Jahr 2006 während 24 Tagen ohne Essen und Wasser durch. Er wurde mit einer Körpertemperatur von 22 Grad gefunden – und überlebte auf wundersame Weise. (num)