Das Kolosseum ist ein Muss auf jeder Klassenreise nach Rom. Es ist der frühe Dienstagabend. Eine Schulgruppe aus Luzern nähert sich dem berühmten Bau der Antike.
Vor dem Eingang stehen Männer im Gladiatoren-Kostüm. Ein Foto mit den schmucken römischen Legionären wäre ein super Souvenir, denkt sich einer der 17-jährigen Schüler. Fünf Euro kostet der Spass.
80 Euro verschwinden in der roten Tunika
Doch kaum zückt der Junge das Portemonnaie, zieht ihm ein Gladiator heimlich sämtliche Scheine aus der Geldbörse. 80 Euro verschwinden in einer Tasche der roten Tunika! Die Lehrerin wird von ihrem Freund begleitet. Der sieht den Diebstahl, schlägt Alarm. Sofort sind Beamte der nahen Polizeistation San Lorenzo auf dem Platz. Zwei Gladiatoren hauen ab. Der dritte, der Dieb, aber schafft den Abgang nicht rechtzeitig.
Schnell gibt er dem Schüler 20 Euro zurück. Die anderen 60 hätten seine Kumpels eingesteckt, lügt der 26-Jährige rotzfrech. Doch eine Leibesvisitation bringt einen 50-Euro-Schein und einen weiteren 10-Euro-Schein zum Vorschein. Der Römer soll abgeführt werden. Er riecht nach Alkohol, widersetzt sich der Festnahme und pöbelt die Polizisten an.
Betteln verboten
Das Anbetteln von Touristen am Kolosseum ist verboten – auch wenn man einen Brustpanzer, Armschienen und einen prächtigen Feder-Helm trägt. Gegen den Gladiator wird nun auch noch wegen Diebstahl und Widerstand gegen die Staatsgewalt ermittelt.
Dabei kann der Römer noch froh sein, nicht in der Zeit seines Kostüms zu leben. Dann wäre er wohl im Kolosseum den Löwen zum Frass vorgeworfen worden.