Schüler und Eltern fragen unter Tränen: «Wie viele Kinder müssen erschossen werden?»
Trump will nach Florida-Schulmassaker Lehrer bewaffnen

Im Weissen Haus erzählen Überlebende des Amoklaufs an der Stoneman Douglas High School in Florida von ihren Ängsten und ihrer Trauer und fordern US-Präsident Trump auf zu handeln. Der schlägt mehr Waffen in Schulen als Lösung vor.
Publiziert: 22.02.2018 um 02:51 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:07 Uhr
Trump will Lehrer an US-Schulen bewaffnen
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Nach Florida-Massaker: Betroffene fordern strengere Waffengesetze:Trump will Lehrer an US-Schulen bewaffnen
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Präsident Donald Trump traf sich nach dem Florida-Amoklauf mit Überlebenden, Schülern, Eltern und Lehrern im Weissen Haus.
Foto: AP

«Wir sind hier, weil meine Tochter keine Stimme hat – sie wurde letzte Woche ermordet. Mit neun Schüssen», sagte Andrew Pollack am Mittwoch bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump (71) im Weissen Haus. Pollacks Tochter Meadow ist eines der 17 Opfern des Amok-Laufs an der Marjory Stoneman Douglas High School. «Wie viele Kinder müssen erschossen werden?», fragt der Vater des getöteten Mädchens.

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Er ist einer von vielen, die Trump dazu auffordern schnell zu handeln, um die Kinder in den Schulen besser zu schützen. Und der Kampfgeist des Vaters ist ungebrochen - er werde nicht ruhen, bis eine Lösung gefunden wurde.

Unter Tränen appellieren Opfer an den Präsidenten

In der gut einstündigen Veranstaltung im Weissen Haus spielten sich erschütternde Szenen ab. Überlebende von Parkland und Angehörige der Opfer früherer Massaker baten Trump unter Tränen, Änderungen im Waffenrecht durchzusetzen.

«Ich kann hier sein, viele andere meiner Klassenkameraden nicht, das bringt einen einfach um den Verstand», sagte Schülerin Julie Cordover, die das Massaker in Florida überlebte. «Kein Kind soll so etwas durchmachen müssen», sagte ihr Schulkamerad Matthew Blank. Und seine Mutter Melissa fleht: «Ich möchte einfach darum bitten, dass sich nun etwas ändert.»

Trumps Lösung: Bewaffnete Lehrer

Mehrere Hundert Schüler protestierten zudem vor dem Weissen Haus, in Florida gingen Hunderte auf die Strasse. Sie wollten den Kampf für ein strengeres Waffengesetz nicht aufgeben.

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Derweil sieht Trumps Lösungsvorschlag wie folgt aus: «Wenn es einen Lehrer gegeben hätte, der sich mit Feuerwaffen ausgekannt hätte - dies hätte sehr gut dazu führen können, den Angriff sehr schnell zu beenden», so der US-Präsident. Und er fügt hinzu, dass das natürlich nur etwas für Leute sei, die «sehr geschickt im Umgang mit Waffen sind.» Entsprechende Lehrer sollten die Waffen versteckt tragen. So könne man «das Problem lösen» und der Amok-Schütze würde sich zweimal überlegen, ob er die Tat beginge, ist sich Trump sicher.

Doch von dieser Idee sind Überlebende des Massakers ganz und gar nicht begeistert. Sie glauben nicht, dass noch mehr Waffen etwas ändern würden.

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Weitere Vorschläge des Präsidenten: strengere Überprüfung von Waffenkäufen und auch das Heraufsetzen der Altersgrenze. Zudem wolle er das Problem bezüglich psychischer Erkrankungen angehen. Und er versichert: «Es wird nicht nur Gerede sein.»

«Ich höre euch»

Versuche das Waffenrecht in den USA einzuschränken, stossen immer wieder auf Widerstand. Am vergangenen Dienstag stimmte das Repräsentantenhaus in Florida mit grosser Mehrheit gegen ein Verbot von Sturmfeuerwaffen. Die Sitzung begann mit einem Gebet für die Parkland-Opfer. 71 Abgeordnete stimmten gegen ein Verbot. Nur 36 dafür.

Während dem Treffen mit den Schülern und Eltern im Weissen Haus hielt Trump einen Zettel mit Notizen in der Hand. Darauf stand an fünfter Stelle «I hear you» – «Ich höre euch».

Nach dem Treffen twitterte der Präsident, dass er das Treffen mit «nie vergessen» werde. (paf)

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