Der katholische Priester Gerold Langsch (75) wird beschuldigt, eine kranke Frau begrapscht zu haben. Ausgerechnet während der Krankensalbung – die in der katholischen Kirche als heiliges Sakrament gilt.
Im Oktober 2018 wird er zu einem Mitglied seiner Gemeinde in Austin, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas, gerufen. Die Frau, die an Diabetes leidet, wollte sich salben lassen.
«Wie ein dreckiges Stück Fleisch»
Gegenüber der Staatsanwaltschaft erzählt sie nun, der Pfarrer habe zuerst ihre Brust mit Weihwasser übergossen. Anschliessend soll er ihre Brüste mit einer Salbe massiert und ihr in die Brustwarzen gekniffen haben. «Na, fühlt sich das gut an?», habe er gefragt.
Dann habe er ihr Bein angehoben, um seine Hand in ihre Windel zu stecken. Das sei extrem schmerzhaft gewesen. «Ich fühlte mich wie ein dreckiges Stück Fleisch», erzählte sie später der Polizei. Sie sei schockiert gewesen und habe gar nicht reagieren können.
Grüsel-Pfarrer verhaftet
Fünf Tage später erstattet die Frau gemeinsam mit ihrem Ehemann Anzeige bei der Polizei. Doch die Ermittlungen ziehen sich in die Länge, weil es dem Opfer gesundheitlich schlecht geht.
Erst im Februar dieses Jahres wird der Pfarrer entlassen. «Weil er die Grenzen bei einer Erwachsenen Person missachtet hat», schreibt seine Gemeinde in einer Stellungnahme, die der katholischen Zeitung «Cruxnow» vorliegt.
Nachdem das Opfer den Pastor auf einem eindeutigen Foto identifiziert, nimmt die Polizei Gerold Langsch am 14. März fest. Vorwurf: Sexuelle Nötigung. Dafür könnte der Grüsel-Pfarrer ein Jahr in den Knast wandern. Die Ermittlungen laufen noch. (hah)