Schlucken, Schmatzen, Kauen
Warum uns manche Geräusche verrückt machen

Forscher aus Grossbritannien haben den Beweis erbracht, dass Geräusche manche Menschen in den Wahnsinn treiben können. Schuld ist eine neurologische Störung.
Publiziert: 04.02.2017 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:18 Uhr
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Auffällige Atemgeräusche können für Misofoniker der Horror sein! (Symbolbild)
Foto: Keystone

Klicken mit dem Kugelschreiber, ein Seufzer oder dezentes Hochziehen der Nase. Für Menschen mit Misophonie sind diese Laute eine Qual. Misophonie bedeutet Hass auf Geräusche. Es handelt sich um eine Störung, die noch wenig erforscht ist. Bisher war die Ursache der Abneigung gegenüber bestimmten Lauten unbekannt.

Manche Forscher sind der Überzeugung, dass es sich um eine fehlgeleitete Verknüpfung handelt. Durch das Hören eines bestimmten Lautes würden die Betroffenen an traumatische Erlebnisse erinnert. Andere vermuten eine neurologische Störung. Jetzt scheint das Rätsel gelöst.

Frontallappen ist schuld

Eine Studie aus Grossbritannien hat eine Störung im Gehirn festgestellt. Genauer: im Frontallappen. Die Wissenschaftler spielten gesunden und kranken Testpersonen unterschiedliche Töne vor und konnten eine höhere Aktivität dieses Areals entdecken. Der Frontallappen ist neben der Motorik für die Wahrnehmung verantwortlich.

Personen mit Misophonie nehmen demnach gewisse Geräusche intensiver wahr. Und zwar so stark, dass andere Sinneseindrücke überlagert werden. Sie können sich auf nichts mehr konzentrieren – nur noch das nervige Geräusch steht im Fokus.

Die Untersuchung hat einen ersten Beweis für eine neurologische Störung geliefert. Ganz entschlüsselt ist das Phänomen aber noch nicht. Therapien gegen Misophonie stecken noch in den Kinderschuhen. (jmh)

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