Fast eine Woche ist es her, seit die Fähre Norman Atlantic vom Inferno heimgesucht wurde. Auf der Überfahrt von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien war Feuer ausgebrochen. Mindestens 13 Menschen kamen ums Leben. An Bord war auch das griechischstämmige Zürcher Ehepaar D.* Teodora D. wurde bei dem Unglück verletzt. Ihr Mann Georgios D. (67) ist seit der Nacht des Feuers verschollen.
Sohn Labros D. (35) suchte tagelang nach seinem Vater. Nun bleibt ihm keine Hoffnung mehr. Nach einer Woche vergeblicher Versuche in Italien ist für ihn klar: «Mein Vater ist tot, verschollen in der Adria.»
Georgios D. und seine Frau Theodora wurden in der Unglücksnacht durch Rauch in der Kabine geweckt. Sie retten sich mit einem Sprung aus dem Fenster. Schwimmend half Georgios seiner Frau in ein Rettungsboot. «Dabei wurde er wahrscheinlich am Kopf verletzt und ertrank», sagt der Sohn.
Labros D. war in den letzten Tagen mehrmals in Italien. «Zuerst sagte man mir, man habe seine Leiche gefunden – aber es war die falsche Leiche», berichtet er. Nun hofft der Sohn, dass die sterblichen Überreste seines Vaters irgendwann wieder auftauchen.
Ausdrücklich bedanken möchte sich Labros D. bei den Ärzten im Spital – und vor allem bei der Polizei. Die Mutter wurde inzwischen per Ambulanz-Jet nach Zürich geflogen. Hier erholt sie sich.
«Für sie ist das Ganze am schwersten», sagt Labros D. Ihre Verletzungen wiegen weit weniger schwer als der Verlust ihres Ehemanns.